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Stadtgespräch Spangenberg
Ausgabe 1/2025
Neues aus Politik und Rathaus
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Sanierung der Landstraße 3227 Spangenberg - Pfieffe

Lange hat es gedauert, bis die Landstraße von Spangenberg nach Pfieffe auf die Sanierungsliste von Hessen Mobil aufgenommen wurde. Doch im Jahr 2024 war es endlich soweit, und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Obwohl die Bauarbeiten für die Bürgerinnen und Bürger aus dem Pfieffe-, Vocke- und Landetal mit erheblichen Einschränkungen verbunden waren und es gelegentlich zu Problemen kam, hat sich die Geduld unserer Meinung nach gelohnt.

Nach Abschluss der Bauarbeiten wurden jedoch einige Fragen aufgeworfen: Warum wurde die Ortstafel Spangenberg an einen neuen Standort versetzt? Und werden wieder Leitplanken vor der alten Steinbrücke angebracht?

Selbstverständlich haben wir uns diesen Anliegen angenommen. Wir haben uns bei der Verkehrsaufsichtsbehörde dafür eingesetzt, den alten Standort des Ortsschildes wiederherzustellen, und Hessen Mobil darauf hingewiesen, dass die Kurve hinter der alten Steinbrücke ohne Leitplanken ein Sicherheitsrisiko darstellt. Besonders kritisch ist die steile Böschung, die direkt in einen Teich führt.

Ortstafel und Verkehrssicherung: Antworten des Kreises und von Hessen Mobil

In Bezug auf Fragen zur Positionierung der Ortstafel und zur Verkehrssicherung entlang der L 3227 liegen nun Stellungnahmen des Kreises und von Hessen Mobil vor.

Ortsschild: Standort entspricht Vorgaben der Straßenverkehrsordnung

Der Standort der Ortstafel sowie die Beschilderung der L 3227 entsprechen den rechtlichen Vorgaben. Laut Straßenverkehrsordnung sollen Ortsschilder dort aufgestellt werden, wo die geschlossene Bebauung für den ortseinwärts Fahrenden sichtbar beginnt. Die Einmündung der Straße "Am Wäscheborn" erfüllt diese Kriterien nicht.

Da die Einmündung insbesondere im Sommer stark frequentiert ist, wurde stattdessen vor der Ortslage eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/h angeordnet. Erfahrungsgemäß ist dies eine effektivere Maßnahme, als das Ortsschild vor der eigentlichen Ortslage zu positionieren.

Leitplanken: Keine Absicherung möglich

Hessen Mobil hat auf die Anfrage zur Installation von Leitplanken im Bereich der L 3227 geantwortet und dabei ausführlich erläutert, warum eine Absicherung in diesem Abschnitt weder erforderlich noch technisch realisierbar ist.

Die Verkehrsbehörde weist darauf hin, dass der betroffene Bereich aufgrund der bestehenden Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/h sowie einer täglichen Verkehrsmenge von rund 3.000 Fahrzeugen nicht die Voraussetzungen erfüllt, die nach den geltenden Richtlinien für die Installation von Schutzplanken erforderlich sind. Laut der Richtlinie für passiven Schutz an Straßen (RPS 2009) sind Schutzplanken in Bereichen mit Geschwindigkeiten unter 60 km/h grundsätzlich nicht vorgesehen.

Bei der Risikoeinschätzung des Geländes wurden unterschiedliche Gefährdungsstufen berücksichtigt. Das angrenzende Teichgrundstück fällt in die Gefährdungsstufe 4, was ein vergleichsweise niedriges Gefährdungspotenzial bedeutet. Im Gegensatz dazu wurden die Brüstungen der schmalen Brücke über die Pfieffe in die Gefährdungsstufe 3 eingestuft, was auf ein höheres Risiko hinweist. Hessen Mobil argumentiert, dass ein potenzieller Absturz in den tief liegenden Bach als deutlich gefährlicher einzustufen sei als ein Absturz in das Teichgrundstück.

Zusätzlich zu den Gefährdungseinschätzungen stehen technische Hindernisse einer Absicherung im Weg. Das Brückenbauwerk ist nicht mit sogenannten Kappen ausgestattet – baulichen Elementen, die eine kraftschlüssige Verbindung mit Schutzplanken ermöglichen würden. Außerdem befinden sich vor und hinter der Brücke Wegeinmündungen, die verhindern, dass die erforderliche Mindestlänge für die Installation einer regelkonformen Schutzeinrichtung erreicht werden kann.

Hessen Mobil stellte klar, dass auch provisorische Lösungen, wie etwa kurzfristig aufgestellte Schutzsysteme, aus technischen Gründen nicht realisierbar sind. Der Bereich bleibt daher ohne zusätzliche Schutzeinrichtungen.

Kommunale Stellungnahme:

Es ist bedauerlich, dass Städte und Kommunen keinen Einfluss auf Maßnahmen haben, die direkt auf ihren Straßen vor Ort umgesetzt werden – oder eben nicht umgesetzt werden. Wir werden uns weiterhin für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer einsetzen, auch wenn die Rahmenbedingungen herausfordernd bleiben.

Besonders tragisch ist der Unfall, der sich genau an dieser Stelle am ersten Wochenende dieses Jahres ereignete. Dieser Vorfall zeigt erneut, wie wichtig es ist, die Sicherheitsbedenken der Bürgerinnen und Bürger ernst zu nehmen und gemeinsam mit den zuständigen Behörden nach Lösungen zu suchen.