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Stadtgespräch Spangenberg
Ausgabe 11/2025
Neues aus Politik und Rathaus
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Neues aus Politik und Rathaus

Viel Engagement trotz bürokratischer Hürden

Manchmal dauert es etwas länger, bis Projekte umgesetzt werden können – doch das liegt meist nicht daran, dass zu wenig getan wird. Lange Planungsphasen, umfangreiche bürokratische Auflagen, die Beteiligung mehrerer übergeordneter Behörden und vor allem die Suche nach geeigneten Förderprogrammen verzögern immer wieder die Ausführung einzelner Bauvorhaben.

Trotz dieser Hindernisse ist es der Stadt gelungen, zahlreiche Projekte in Angriff zu nehmen und bereits umzusetzen. Über einige dieser Maßnahmen möchten wir heute und in der kommenden Ausgabe berichten.

Besonders bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei unserer kommunalen Politik. Ohne dass die Stadtverordnetenversammlung die Gelder zur Verfügung gestellt haben, hätte kaum etwas umgesetzt werden können.

Investitionen in Straßen und Infrastruktur schreiten voran

Projekte zur Verbesserung der Straßeninfrastruktur sind derzeit der barrierefreie Umbau des zentralen Busbahnhofs in der Frühmessergasse sowie der Straßenendausbau im Baugebiet Bergheim.

Der Umbau des ZOB befindet sich aktuell in vollem Gange und soll bis November abgeschlossen sein. Die Planungen laufen bereits seit längerer Zeit und wurden notwendig, da der bisherige Pflasterbelag starke Schäden aufwies. Ein zentrales Anliegen war zudem, den Zugang zu den Bussen barrierefrei zu gestalten, damit auch Kinder und ältere Menschen mit eingeschränkter Mobilität die Haltestellen sicher nutzen können.

Der barrierefreie Ausbau der Bushaltestellen wird dabei mit rund 85 Prozent der Kosten gefördert.

Im Baugebiet Bergheim steht hingegen der Abschluss der Erschließungsmaßnahmen an. Bis auf ein Grundstück sind alle Flächen verkauft und größtenteils bereits bebaut. Nun folgt der Endausbau der Straßen „Neue Straße“ und „Am Ziegenrück“ als abschließende Maßnahme.

Auch im technischen Bereich setzt die Stadt ihre Investitionen fort

Am Malsberg entsteht derzeit ein neuer Hochbehälter für die Wasserversorgung. Der Neubau wurde erforderlich, da die vorhandenen Löschwassermengen im Industriegebiet nicht ausreichen. Zugleich ist der Hochbehälter ein wichtiger Baustein der geplanten Ringleitung, die künftig alle Hochbehälter miteinander verbindet. So bleibt die Wasserversorgung auch im Falle eines Ausfalls eines Tiefenbrunnens gesichert.

Ebenso wurde die städtische Kläranlage, der größte Stromverbraucher der Stadt, in den vergangenen zwei Jahren energetisch modernisiert. Neue, computergesteuerte Gebläse sorgen für einen gezielten und effizienten Betrieb, was den Stromverbrauch deutlich senkt. In diesem Jahr kam zusätzlich eine Photovoltaikanlage für den Eigenverbrauch hinzu.

Sowohl die energetische Modernisierung als auch die PV-Anlage werden über die hessische Klimarichtlinie mit 90 Prozent gefördert. Zusammen führen beide Maßnahmen voraussichtlich zu einer jährlichen Energieeinsparung von rund 15.000 bis 20.000 Euro.

Renaturierung der Pfieffe geht in die nächste Runde

Die Renaturierung der Pfieffe schreitet weiter voran: Zwischen Mörshausen und Spangenberg wird derzeit der nächste große Bauabschnitt umgesetzt. Ziel der Maßnahme ist es, die Gewässerstruktur nachhaltig zu verbessern und dem Bachlauf mehr Raum zur natürlichen Entwicklung zu geben.

Im Falle eines Hochwassers sollen die neu angelegten Rückhalteflächen und die erweiterte Aue außerhalb der Ortslagen dazu beitragen, die Hochwassergefahr deutlich zu mindern. Wenn dieser Abschnitt abgeschlossen ist, fehlt im ersten Bauabschnitt nur noch das Teilstück zwischen den beiden Mörshäuser Brücken.

Ein weiterer Bauabschnitt ist bereits in Planung: Er soll sich von der Ortslage Spangenberg bis kurz vor Bischofferode erstrecken. In diesen Bereich fällt auch die Pfieffemauer in der Jahnstraße, die der Stadt bereits seit drei Jahren Sorgen bereitet. Derzeit fehlen lediglich die Planungsunterlagen für den Neubau der Mauer, um auch für diesen Abschnitt einen Förderantrag stellen zu können.

Sollte eine Förderung in Höhe von 85 Prozent bewilligt werden, könnte die Stadt allein bei der Pfieffemauer in der Jahnstraße einen siebenstelligen Betrag einsparen. Ohne die Beteiligung von Hessen Mobil – da die Landstraße direkt an der Mauer verläuft – und ohne Fördermittel für Renaturierungsmaßnahmen würden sich die Baukosten für den Neubau der Mauer auf über zwei Millionen Euro belaufen.

Der Marktplatz, mit seinem groben historischen Kopfsteinpflaster ist ein echtes Hindernis für Menschen, die in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sind. Mit einem Rollator ist die Überquerung nicht möglich. Hier haben wir bereits angefangen, einen Weg mit ebenen Gehwegplatten herzustellen, damit man den Marktplatz von der Rathausstraße bis zur Langen Gasse überqueren kann. Im Frühjahr sollen dann noch Sitzgelegenheiten hinzukommen, um auf dem Marktplatz verweilen zu können. Auch der Zugang zu den öffentlichen Toiletten wird in dem Zuge so gestaltet, dass die Stufen vor den Eingangsbereichen wegfallen.

Aber nicht nur in der Kernstadt waren wir aktiv. In Metzebach entsteht gerade der Kids- und Seniorenrundweg "RUN & FUN", an dem sich Fitnessgeräte für Jung und Alt befinden. Dieser wurde über das LEADER Regionalbudget mit 80 % gefördert. Gleichzeitig wurde der barrierearm gestaltet.

In Elbersdorf gibt es seit diesem Sommer einen neuen ARS NATURA Rundweg – die "Elbersdorfer 8", welcher über LEADER mit 60 % gefördert wurde.

Beide Projekte sind von den Ortsbeiräten initiiert und begleitet worden auch hierfür mein Dank für das Engagement.

In der Dezember-Ausgabe werden wir über weitere Projekte berichten.

Andreas Rehm