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Stadtgespräch Spangenberg
Ausgabe 12/2025
Neues aus Politik und Rathaus
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Neues aus Politik und Rathaus

In der jüngsten Stadtverordnetensitzung wurden die Gebühren für Trinkwasser und Abwasser angepasst. Dabei gibt es eine positive Nachricht: Der Trinkwasserpreis bleibt stabil und beträgt weiterhin 3,29 Euro pro Kubikmeter. Ermöglicht wurde dies vor allem durch den Wasserverkauf an die Stadt Melsungen. Die zusätzlichen Einnahmen konnten die gestiegenen Kosten für Personal, Technik und Instandhaltung auffangen, sodass der Preis nicht erhöht werden musste.

Anders sieht es beim Abwasser aus. Hier steigen die Gebühren leicht um rund fünf Prozent beziehungsweise 24 Cent. Die Abwassergebühr liegt damit künftig bei 4,76 Euro pro Kubikmeter.

Da oft Fragen zu den Preisstrukturen gestellt werden, soll an dieser Stelle kurz erläutert werden, wie die Gebühren entstehen. Grundsätzlich handelt es sich in Spangenberg um reine Selbstkostenpreise. Die Stadt gibt also keinerlei Aufschläge weiter, sondern berechnet ausschließlich die Kosten, die tatsächlich anfallen. Die Kalkulation gilt jeweils für drei Jahre. Dafür werden sowohl die Daten der vergangenen Jahre herangezogen als auch die voraussichtlichen Kosten und Einnahmen der kommenden drei Jahre berücksichtigt, um einen realistischen und stabilen Preis festzulegen.

Bei uns in Spangenberg beinhaltet der Wasserpreis alle Kosten. In Kassel werden die Gebühren anders gehandhabt. Hier kostet der Kubikmeter Trinkwasser zwar nur 1,95 Euro, allerdings erhebt die Stadt zusätzlich eine Bereitstellungsgebühr von 145,35 Euro für ein Einfamilienhaus. Rechnet man diese auf einen üblichen Jahresverbrauch von 80 Kubikmetern um, ergibt sich ein Aufschlag von 1,82 Euro pro Kubikmeter. Zusammengenommen liegt der effektive Preis in Kassel damit bei 3,77 Euro pro Kubikmeter und somit über dem Spangenberger Niveau.

Ein wesentlicher Faktor für die Kostenstruktur in Spangenberg ist die umfangreiche Infrastruktur, die für die Versorgung notwendig ist. Rund 200 Kilometer Wasserleitungen, mehrere Hochbehälter und Brunnen sowie sechs Kläranlagen müssen betrieben und instandgehalten werden, um alle Ortsteile zuverlässig zu versorgen. Diese hohen Fixkosten verteilen sich jedoch auf eine im Verhältnis zur Fläche geringe Einwohnerzahl. Betrachtet man den Vergleich zu einer Stadt wie Kassel, die mit einer ähnlichen Infrastruktur ein Vielfaches an Menschen versorgt, wird deutlich, dass in Spangenberg wirtschaftlich und verantwortungsbewusst gehandelt wird.

Durch die bereits getätigten und auch für das nächste Jahr geplanten Investitionen erhoffen wir uns, dass wir die Kosten weiterhin stabil halten können. Gerade was den Energieverbrauch betrifft, haben und werden wir weitere Fortschritte erlangen.

Andreas Rehm