»Franz Marc und die bunten Stadtmusikanten«
Beispiel einer Installation: Muschelmond, Waldkappel
„Im Kunstunterricht bearbeiteten die Schüler der 3a eine Franz Marc-Werkstatt und waren begeistert darüber, wie er den Charaktereigenschaften der Tiere bestimmte Farben gab und diese mit Formen kombinierte. Den Farben für die Bremer Stadtmusikanten wurden daher entsprechende Gefühle zugeordnet:
Der Hahn ist bunt, weil er ein kunterbuntes Leben hatte und kräftig und fröhlich krähen kann.
Rot ist für die Katze gedacht, da sie manchmal wütend ist und blutig kratzen kann.
Grün für den Hund bedeutet, dass er auch mal Gras frisst und ansonsten ein Genießer ist.
Für seine Lebhaftigkeit und bekannte Sturheit erhält der Esel die Farbe Blau.
Der schwarze Hintergrund symbolisiert die Stimmung der Tiere: Trauer, Einsamkeit und Grausamkeit, die sie durch die schlechte Behandlung ihrer vorherigen Besitzer durchlebten. Auf der Rückseite sind die Tiere weiß als Zeichen des gewonnenen Friedens“, so kommentierte die inzwischen pensionierte Lehrerin Dorothee Weisel-Müller an der Burgsitzschule das Werk ihrer Klasse 2018/2019, das an einem Baum im Essetal auf dem Weg nach Schnellrode von Ron Mörseburg, der in Mörshausen seine Werkstatt „Steel and Art“ hat, installiert wurde. Er leitete insgesamt die technische Umsetzung der Arbeit, die die Tierfiguren relativ großformatig zeigt.
Für die Schülerinnen und Schüler, die Lehrerin und die Eltern ist dieses Werk eine schöne gemeinsame Erinnerung, für die Wanderinnen und Wanderer ein ästhetisches Erlebnis und in Anbetracht des Textes auch Anregung zum Nachdenken über die vielen bedauernswerten Tierschicksale, die die Kinder im Unterricht im Kontext der Geschichte der Bremer Stadtmusikanten reflektierten, um als spätere Erwachsene die Welt ein wenig besser zu machen. Franz Marc war einer der bedeutendsten Maler des Expressionismus. Er empfand das Tier als schöner und reiner als den Menschen.
Für die Burgsitzschule, die Stadt Spangenberg und auch die Schnellröder, die die ARS NATURA-Runde in Verbindung mit dem Ausbau des Dorfmittelpunktes wünschten, bedeutet das Kunstwerk ein Renommée und verdient entsprechende Anerkennung und Aufmerksamkeit. Es ist gar nicht selbstverständlich, dass eine Grundschulklasse sich anstrengt, ein solches Werk als Beitrag für einen Kunstwanderweg zu erarbeiten.
Seit etwa zwei Monaten sucht man das Werk vergeblich im Essetal. Nach den tagelang anhaltenden Herbststürmen löste sich die Arbeit aus dem Baum. Ron Mörseburg und Sandrino Sandinista Sander sicherten sie; Ron Mörseburg schlug vor, das Kunstwerk an einem Baum auf der windgeschützteren Seite des Weges anzubringen, Sandrino S. Sander setzte sich mit Herrn Dirk Schenk, Feuerwehr Spangenberg, in Verbindung, um die eventuelle Zuhilfenahme einer Feuerwehrleiter zu besprechen. Herr Schenk teilte mit, dass er ARS NATURA jederzeit sehr gern helfe, aber die Feuerwehr habe eine neue, für den Weg zu große und breite, Leiter erhalten, die ältere kleinere habe man der Stadt Spangenberg vermacht.
Inzwischen befindet sich das Werk an einem Aufbewahrungsort der Stadt, es ist fraglich, wo, wie und vor allem wann es wieder installiert wird. Auch Herr Friedhelm Koch, Datenschutzbeauftragter im Bauamt der Stadt Spangenberg, hatte sich mittlerweile eingeschaltet und forderte, dass ein Baumgutachter vor Wiederinstallation der Arbeit hinzugezogen werden müsse. Der Baum wurde seinerzeit bei Ersthängung hinsichtlich seiner Vitalität und Stabilität gemeinsam mit einem städtischen Mitarbeiter ausgesucht und die Schülerarbeit von Ron Mörseburg schonend mit Jute unter den Druckstellen installiert.
Tatsächlich ist das Essetal eine Windschneise und da Stürme zugenommen haben, wären die „Stadtmusikanten“ auf der anderen Seite des Weges besser aufgehoben. Zwar hingen sie dort an einem zu ermittelnden Baum geschützter, jedoch ist auch altenativ zum teuren professionellen Baumgutachter in Erwägung zu ziehen, sie zwischen zwei Metallstäbe zu hängen.
So wurde zum Beispiel die Installation „Muschelmond“ von Eugen Mahler, in Waldkappel aufgestellt.
Hauptsache, die „Stadtmusikanten“ sind bald wieder vor Ort – im Sinne von Anerkennung und Aufmerksamkeit.