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Stadtgespräch Spangenberg
Ausgabe 3/2025
Vereine und Verbände
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Heimatverein Spangenberg e. V.

Am 23. Februar 2025 fanden sich 18 interessierte Wanderfreunde an der Bergheimer Eseltreiber Hütte ein. Eingeladen hatte der Heimatverein Spangenberg auf Anregung von Michael Mehlhorn, Obmann für historische Grenzsteine.

Seit dem Mittelalter oblagen Grenzbegehungen den „Feldgeschworenen“. Diese waren auf Lebenszeit zur Verschwiegenheit verpflichtet. In diesem Sinne wurden die Teilnehmer symbolisch zu Feldgeschworenen ernannt und die Wanderung begann.

Von der Eseltreiber Hütte führte die Route über Feuerwehrhaus, Kosbergstraße und Müllersweg. Hier erläuterte Mehlhorn den Grenzverlauf zwischen Bergheim und Spangenberg. Auf dem Nelkenweg und Heideweg erreichten die Wanderer das Flurstück „Auf dem breiten Berg“, wo erste Grenzsteine sichtbar wurden.

Ein besonderes Beispiel zeigte sich in der Flur „Im Mellmen“: Ein ursprünglich entwurzelter Stein wurde von Mehlhorn gefunden und zurückgelegt, darf jedoch nur durch das Amt für Bodenmanagement offiziell wieder eingesetzt werden. Mit etwa 180 kg Gewicht war der Stein samt eingemeißelten Markierungen gut zu erkennen.

Weiter ging es über den Eselstreiberweg, vorbei an der Frauen- und Silberbornquelle, Richtung „Schmachtenhagen“. Am Wegesrand waren zahlreiche Läufersteine sowie Reste alter Grenzgräben und Wälle sichtbar. Ein Höhepunkt war ein Dreimärker in der Flur „Im Brand“, an dem die Grenzen von Spangenberg, Eubach und Bergheim zusammentreffen.

Die Rückkehr erfolgte über den Rundwanderweg S8 zur Eseltreiber Hütte. Bei herrlichem Wetter bot sich ein wunderschöner Blick auf Bergheim, Schloss Spangenberg und die nordhessische Landschaft.

Mehlhorn erläuterte ausführlich die Geschichte der Grenzsteine, die seit der Antike existieren. Schon Römer setzten Steine zur Markierung ihres Reiches und feierten am 23. Februar das „Terminalia“-Fest zu Ehren des Grenzgottes Terminus. Im Mittelalter wurden Hauptsteine durch „Zeugen“ oder vergrabene Gegenstände gesichert. Auch Bäume, vor allem Eichen und Buchen, dienten als Grenzmarkierungen – einige sind bis heute erhalten.

Die Teilnehmer waren von der Exkursion begeistert, sodass der Wunsch nach einer Wiederholung aufkam. Die Organisatoren prüfen nun eine weitere Grenzbegehung im kommenden Jahr entlang der Grenzen zu Mörshausen, wo ebenfalls interessante Grenzsteine zu finden sind.

Einen Ausführlichen Bericht zu der Wanderung finden Sie auf der Homepage des Heimatvereins – https://heimatverein-spangenberg.de/wandern-radeln/