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Stadtgespräch Spangenberg
Ausgabe 4/2025
Neues aus Politik und Rathaus
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Neues aus Politik und Rathaus

In den letzten Wochen wurde in der HNA bereits eingehend über das Hallenbad in Spangenberg berichtet. Doch trotz umfassender Berichterstattung kursieren weiterhin zahlreiche Gerüchte in der Stadt. Spätestens durch die Demonstration der Schüler der Burgsitzschule ist das Thema erneut in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Daher ist es an der Zeit, Klarheit zu schaffen und die Fakten auf den Tisch zu legen.

Betreiberwechsel steht an

Es ist korrekt, dass der derzeitige Betreiber des Hallenbades den Betrieb nicht weiterführen möchte. Das ursprünglich angedachte Konzept lässt sich wirtschaftlich und personell nicht wie geplant realisieren. Deshalb wird nun eine einvernehmliche Vertragsauflösung angestrebt. Der Zeitpunkt dafür wurde bewusst so gewählt, dass er mit der regulären saisonalen Schließung vor der Eröffnung des Freibades zusammenfällt. Zum Redaktionsschluss war jedoch noch kein Beschluss der Stadtverordneten zur Vertragsauflösung gefasst worden.

Die Verwaltung sowie weitere Verantwortliche waren bereits länger darüber informiert, dass der Betreiber den Betrieb nicht fortsetzen wird. Eine frühzeitige öffentliche Kommunikation war jedoch nicht möglich, da ein Betreiber vertragliche Verpflichtungen hat und den geeigneten Zeitpunkt für eine Ankündigung selbst bestimmen muss. Dennoch hat die Stadt intern bereits nach Lösungen gesucht und arbeitet weiterhin intensiv daran, den Betrieb des Hallenbades zu sichern.

Finanzielle Herausforderungen

Die Stadt Spangenberg unterstützt den Betrieb des Hallenbades mit jährlichen Zuschüssen von rund 300.000 Euro. Dieser Betrag deckt Personal- und Energiekosten sowie anteilige Nebenkosten ab. Demgegenüber stehen Einnahmen aus Eintrittsgeldern von etwa 14.000 Euro pro Jahr, was einer Besucherzahl von rund 6.000 Menschen entspricht. Zum Vergleich: Das Liebenbachfreibad erreicht bei gutem Wetter diese Besucherzahl innerhalb von nur zehn Tagen während der Sommerferien.

Aktuell gibt es weder einen Antrag noch einen Beschluss für eine dauerhafte Schließung des Hallenbades. Vielmehr setzt sich die Stadt aktiv dafür ein, einen reibungslosen Weiterbetrieb zu ermöglichen. In Zusammenarbeit mit der Burgsitzschule wird nach finanziellen Zuschüssen für den Betrieb gesucht. Angesichts angespannter Haushaltslagen auf Kreis- und Landesebene gestaltet sich dies jedoch schwierig.

Blick in die Zukunft

Eines ist klar: Die Betriebskosten des Hallenbades werden eher steigen als sinken. In einer kleinen Stadt wie Spangenberg muss daher sorgfältig abgewogen werden, in welchem Umfang sich zwei Bäder langfristig finanzieren lassen. Eine ständige Erhöhung der Grundsteuer zur Deckung der Kosten ist keine nachhaltige Lösung, da letztlich alle Bürger für den Erhalt des Bades aufkommen müssten.

Die Diskussion um die Zukunft des Hallenbades ist also noch nicht abgeschlossen. Doch eines steht fest: Die Stadt setzt sich intensiv dafür ein, eine tragfähige Lösung zu finden, um den Schwimmbetrieb für die Spangenberger Bürger und insbesondere für die Schüler weiterhin zu ermöglichen.