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Stadtgespräch Spangenberg
Ausgabe 6/2025
Geschichtliches
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Es stand vor 100 Jahren in der Spangenberger Zeitung

Viehfutter über Oel- und Heringsfässer, Auto Betriebsstoffe, Hand- und Kinderwagen u.a. konnte man hier kaufen

Spangenberg hatte auch eine Versandgärtnerei, das Versandgeschäft gab es damals schon

Leserbrief in der Zeitung vom 04. Juni 1925 mit dem sich ein Leser für den Ausbau des Jägerbades stark machte. U. a. ist in der Ausgabe Nr. 65 zu lesen:

„Von jeher war das Baden eine der schönsten Germanenfreuden. Sich im nassen Element zu tummeln, den Körper gefeit zu machen gegen Wind und Wetter, so liebten es die Deutschen. Wenn im Sommer die Sonne ihre weißen Gestalten bräunten, fanden sie Erfrischung im kühlenden Wasser. Wieviel eher hätten wir eine solche Abhärtung nötig? Das Baden sollte für uns ein unbedingtes Muß geworden sein. Gerade es ist eines der erfolgreichsten Mittel, dem Körper frisches gereinigtes Blut zuzuführen. Und ist uns in Spangenberg Gelegenheit gegeben, einmal den Staub des Alltags abzuwaschen, uns zu erquicken? Diese Frage stellen, heißt sie zugleich zu verneinen. Man wird auf das Jägerbad hinweisen. Wen es gelüstet mit dem Strafgesetzbuch in nahe Berührung zu kommen, kann sich das Vergnügen bereiten und hier baden. Es wird keiner den Besitzern der umliegenden Wiesen Rücksichtslosigkeit vorwerfen wollen, wenn sie Anzeige erstatten. Sich den Graswuchs in Boden treten zu lassen, erscheint mir zum mindesten mit Unkosten verbunden. Von einem Bad an der Pfieffe kann keine Rede sein. Es ist dies ein elendes Loch. Jedoch der Zusammenfluß von Pfieffe und Esse ließe sich leicht zu einem Bad ausbauen, das auch das Schwimmen ermöglicht. Eine Übereinkunft der verschiedenen Vereine Spangenbergs wäre in diesem Falle sehr angebracht. Das Wohl der Allgemeinheit steht gewiß über Sonderinteressen. Die Kosten eines Pachtes für angrenzende Teile der Wiesen würden sich nicht so hoch stellen. Ein Auskleideraum wäre vielleicht die einzige größere Ausgabe. Daß dann auch polizeilich geregelte Badezeiten angesetzt werden müssen, betrachte ich als etwas Selbstverständliches. Vielleicht genügen diese Zeilen, um Anstoß für ein einigermaßen ordentliches Bad zu sein. Auf zur Tat! Einer für viele.“

Ob dieser Leserbrief geholfen hat das Liebenbachbad zu bauen, welches am 18.7.1926 eröffnet wurde und nächstes Jahr sein 100jähriges feiert?

Weberei G.W. Salzmann feiert 25jähriges Bestehen

„Die Firma G.W. Salzmann, mechanische Weberei und Spinnerei, blickt am 1, Oktober d.Js. (1925 Anm. des Verf) auf ein 25jähriges Bestehen zurück. Aus kleinem Anfang hat sich der Betrieb zu einer bedeutenden, großzügigen Fabrikanlage entwickelt, die ein großer Segen für Stadt war und ist. Die Fabrikgebäude liegen im Dörnbachtale, abseits von der Stadt, in der Nähe des Bahnhofs. Dem Werke steht in ununterbrochener Tätigkeit Herr L. Salzmann vor, Bruder des bekannten, leider so früh verstorbenen Kasseler Kommerzienrates Heinrich Salzmann Ehrenbürger unserer Stadt und Stifter des herrlichen Liebenbachbrunnes auf dem Marktplatz.“

Dann gab es noch ganz interessante Anzeigen i. U.a. wieder von der Firma Richard Mohr dessen Sortiment sehr vielfältig war. Mit dem Handwagen konnten man gleich die Einkäufe abtransportieren.