Adam Siebert in jungen Jahren
Adam Siebert bei "Adam Sieberts Ruhe"
Die Stadt Spangenberg regte mit ihren landschaftlichen Schönheiten immer wieder Literaten, Komponisten und auch Maler zu Schaffensprozessen an.
Aber der eigentliche Spangenberger Dichter ist Adam Siebert. Er hat es verstanden, die Konturen der Stadt und die Vielfältigkeit der sie umgebenden Landschaft in vielen Stimmungsskalen treffend zu kennzeichnen.
Adam Siebert wurde am 18. Juli 1864 in Spangenberg geboren und war der Sohn des Schuhmachers Johann Wilhelm Siebert. Die Mutter Friedericke, geborene Salzmann, stammte ebenfalls aus Spangenberg. Adam Siebert absolvierte nach seiner Spangenberger Schulzeit in der Schweiz eine Gastwirte- und Hoteliers Ausbildung. In der Schweiz fand er auch seine Frau Rosa, die Tochter eines Glasermeisters aus Aalen in Württemberg.
1898 nach Spangenberg zurückgekehrt erwarb er ein Haus in der Klosterstraße und begründete in dem Gebäude die Gaststätte „Stadt Frankfurt“. Mit zahlreichen Veranstaltungen wusste Adam Siebert das Publikum anzuziehen. Nach wenigen Jahren gab er jedoch seinen Gaststättenbetrieb in Spangenberg auf und ließ sich mit seiner Familie abwechselnd in Essen, Bochum und Gelsenkirchen nieder und arbeitete hier als Kaufmann. Er setzte sich zum Ziel täglich ein Gedicht über seine nordhessische Heimat zu verfassen. Da er beruflich immer sehr eingespannt war, schrieb er als Gastwirt in der Gaststube oder als Kaufmann im Büro. Zettel, Quittungen, Makulatur Papiere mussten herhalten um seine schnell fließenden Gedanken aufzunehmen. Etwa 250 Gedichte liegen heute noch vor.
In den Jahren 1902, 1905 und 1909 gestaltete er, zwischen Essen und Spangenberg, hin und herreisend, mehrere große Heimatfeste verantwortlich mit. Wiederholt bemühte sich Adam Siebert um Inszenierungen von „Kuno und Else“, das Festspiel von Karl Engelhard. So bereite er 1909 und 1919 Bühnenaufführungen vor. Auch gestaltete er mitverantwortlich, die zu den Heimatfesten, erscheinenden Festzeitschriften mit.
Am 29. Oktober 1928 verstarb Adam Siebert in Kassel. In einem Ehrengrab, das ihm die evangelische Kirchengemeinde geschenkt hatte, wurde er am 1. November auf dem Friedhof seiner Heimatstadt beigesetzt.
Um sein umfangreiches Engagement für die Stadt Spangenberg zu würdigen stiftete Ihm seine Heimatstadt ein Denkmal bei den Liebenbachquellen, dem Lieblingsort von Adam Siebert. Anlässlich seines 60. Geburtstags wurde das Denkmal am 19. Juli 1924 feierlich eingeweiht.
Der Heimatverein Spangenberg möchte zum 100 jährigen Bestehen des Denkmals und dem 160. Geburtstag von Adam Siebert an dieses Ereignis und auch an Adam Siebert erinnern.
Dafür ist am Sonntag, den 21.07.1924 im Eichelgarten und beim Denkmal eine Veranstaltung geplant zu der Jung und Alt recht herzlich eingeladen werden.
Bitte das Programm zur Jubiläumsfeier an anderer Stelle beachten. Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme der Spangenberger Bürger.