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Söhrewaldbote
Ausgabe 37/2025
Vereine und Verbände
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NABU Söhrewald

Seit 2022 kritisieren der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), der Verein zur Förderung der natürlichen und sozialen Umwelt und “Alles im grünen Bereich“ das veraltete und aus den 1970er Jahre stammende Hochwasserkonzept des Wasserverbandes Losse, dass im Wesentlichen auf dem Bau zweier Großdämme vor Helsa und Oberkaufungen beruht. Inzwischen haben wir in mehreren öffentlichen Veranstaltungen ein Konzept vorgelegt, wie der Hochwasserschutz im Lossetal dezentral natur- und sozialverträglicher realisiert werden kann. Das von uns vorgeschlagene Konzept bezieht insbesondere die gesamte Fläche des Losseeinzugsgebietes ein. Wir folgen damit den Empfehlungen der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA), einer Arbeitsgruppe der Umweltministerkonferenz aller Bundesländer. Die LAWA empfiehlt neben technischem Hochwasserschutz insbesondere den Hochwasserschutz auf der Fläche.. Dadurch können technische Maßnahmen in wesentlichem Umfang eingespart und die Dämme - falls überhaupt noch erforderlich - in deutlich geringerem Ausmaß und wesentlich weniger massiv gebaut werden. Das bedeutet für das Lossetal, dass die geplanten Staudämme entfallen oder deutlich niedriger ausfallen können und der durch den Eingriff in die Landschaft entstehende Schaden viel geringer für Natur, Klima, Naherholung, Fahrradwege und überhaupt die gesamte Infrastruktur wäre. Mit diesem Konzept würden zudem erhebliche Kosten eingespart und ein wichtiger Beitrag zur Grundwassersicherung geleistet.

In vielen Wassereinzugsgebieten ist diese Form von Hochwasserschutz schon erfolgreich umgesetzt worden. Es geht auch im Lossetal!

Wie es praktisch geht und wie sich solche Maßnahmen in die Landschaft einpassen, wollen wir mit einer Exkursion zu schon realisierten dezentralen Hochwasserschutzmaßnahmen in Kaufungen zeigen.

Am Montag, dem 15. September um 18 Uhr laden wir alle Bürgerinnen und Bürger zu einer Exkursion ein, um uns die von „Alles im grünen Bereich“ bereits realisierten Agroforstmaßnahmen auf dem Ackerland anzusehen, wozu der Kaufunger Landwirt Max Fahrendorf vor Ort erklärende Worte geben wird.

Der Landschaftsgärtner Reinhold Liphardt wird anschließend in Forstflächen durchgeführten kleinen aber wirksamen Maßnahmen für den Hochwasserschutz im Stiftswald erläutern.

Treffpunkt ist um 18 Uhr der Parkplatz an der Königsalm. Unseren ersten Weg werden wir zu Fuß zu dem Ackerland machen, wo der durch Agroforstmaßnahmen geschaffene Wasserrückhalt wirksam wird. Daran anschließend fahren wir mit den Autos zu den durchgeführten Maßnahmen im Stiftswald, die ebenfalls zu einem Wasserrückhalt beitragen. Beide Maßnahmen tragen zusätzlich zur Grundwasseranreicherung bei. Insgesamt wird die Exkursion etwa eineinhalb Stunden dauern.