(von links) Lektorin Silke Muhl-Nietmann, Prädikantin Elke Dettmer-Carl und Pastorin Franziska Ede
Musikalisch, kulinarisch und besinnlich feiert die Evangelisch-lutherische Johannis-Kirchengemeinde Uschlag vom 27. bis zum 29. Juni 2025: Die Johanniskirche Uschlag wird 300 Jahre alt.
Auftakt ist am Freitag, 27. Juni, um 19 Uhr mit einer musikalischen Abendandacht, die von Prädikantin Elke Dettmer-Carl und der Band Klangweg gestaltet wird, herzhaftes Gebäck und Getränke inklusive. Tagsdrauf beginnt das Fest um 19 Uhr mit Musik von Ina und Band.
Kantorin Ina Glöckner und ihre Bandmitglieder bieten ein breites Repertoire populärer Musik.
Gegen Hunger und Durst gibt es Bratwurst und Getränke. Der Festgottesdienst mit Pastorin Franziska Ede und ihrem Team findet am Sonntag, 29. Juni, ab 11 Uhr in der Johanniskirche statt. Die musikalische Gestaltung übernimmt hier Kirchenkreiskantorin Gabriele Renneberg.
Danach dürfen die Gäste bei Kaffee und Kuchen noch bleiben. Alle Veranstaltungen finden in der und rund um die Johanniskirche statt, An der Kirche 6. Bei Regenwetter wird das Begleitprogramm in die Pfarrscheune verlegt, Mühlenstraße 6. Der Kirchenvorstand hat das Programm vorbereitet und wird beim Auf- und Abbau und der Verpflegung unterstützt vom Kultur- und Heimatverein Uschlag sowie der evangelischen Kindertagesstätte. „Für diese Hilfe sind wir sehr dankbar“, sagt Pastorin Ede, „denn wir sind hier in Uschlag nur ein sehr kleiner Kirchenvorstand, wenn auch eine handvoll Powerfrauen.“
Die erste Kirche stand in Uschlag schon vor 600 Jahren, berichten Prädikantin Elke Dettmer-Carl, Lektorin Silke Muhl-Nietmann und Pastorin Franziska Ede. Die in Stein gemeißelte Jahreszahl über dem Eingang verrät, wann die jetzige Kirche gebaut wurde. Der Taufstein aus dem Jahr 1612 stammt noch aus dem Vorgängerbau. Jünger hingegen sind die Bilder an der Empore: Sie zeigen Stationen aus dem Leben Jesu, auf Holz gemalt von Prof. Rudolf Siegmund aus Kassel 1920, der später auch die Mündener Rathaushalle ausgemalt hat. Der Künstler hat sich etwas Lokalkolorit erlaubt. So findet man Jesus in Uschlag auch vor einem Fachwerkhaus stehend. Seit dem Umbau der Kirche 1969 sind noch 14 Bilder Siegmunds erhalten.
Älter sind die Bilder, die seit den 1980er Jahren den Altar zieren. Sie hingen vorher einzeln in der Kirche und wurden erst dann zum kreuzförmigen Altar zusammengeführt, berichten die Organisatorinnen. Wer sie gemalt hat, wisse man nicht. Eine Besonderheit sei die Abendmahlsdarstellung: Sie zeigt Jesus mit 13 Personen, von denen eine, dem Betrachter den Rücken zuwendend, eindeutig eine Frau ist. Dieser geheimnisvollen Dame werde sie sich noch in einer Predigt widmen, verspricht Pastorin Ede.
In der Festschrift aus dem Jahr 2000 ist viel Wissenswertes aus der Geschichte der Johanniskirche zusammengetragen worden. Ein kleiner Dokumentenschatz befindet sich in der Kugel der Turmspitze - eine metallene Zeitkapsel, die bisher drei Mal mit neuen Zeitzeugnissen
aufgefüllt wurde. Die nicht ganz so frommen Geschichten sind dort eher nicht zu finden, gehören aber unbedingt auch zum Gemeindeleben. Etwa: Als die Kirche noch mit einem Ofen beheizt wurde, hatten die Konfirmanden einmal Pfeffer ins Feuer gestreut. Das brachte die ganze
Gemeinde zum Husten. Und manchmal sei der Turm auch bewohnt, erzählen die Frauen schmunzelnd. Dann zieht dort ein Turmfalkenpaar seine Jungen auf.
Neuigkeiten aus dem Kirchenkreis gibt es im Internet unter: https://kirchenkreis-goettingen-muenden.wir-e.de/aktuelles und auf social Media (Facebook: @kirchenkreisgoettingenmuenden,
Instagram: @kirchenkreisgoettingenmuenden).