Vellmar stellt neue Starkregengefahrenkarte vor

Anfang Juli fand in der Mehrzweckhalle Frommershausen eine Informationsveranstaltung der Stadt Vellmar statt, bei der die Bürgerinnen und Bürger die neu erstellte Starkregengefahrenkarte für die Stadt kennenlernen konnten. Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit KasselWasser und dem Ingenieurbüro Aquadrat aus Griesheim organisiert.

Begrüßt wurden die rund 70 Gäste von Bürgermeister Manfred Ludewig, der betonte, dass eine gute Vorsorge im Umgang mit Starkregen künftig immer wichtiger werde. Hintergrund für die Erstellung der Karte ist u.a. das Starkregenereignis vom 22. Juni 2023, das erhebliche Schäden an öffentlichen und privaten Gebäuden verursachte.

Die Entscheidung zur Erstellung der Karte wurde bereits im Oktober 2021 von der Stadtverordnetenversammlung getroffen. Aufgrund fehlender Fließfahrtkarten des Landes konnte der Auftrag jedoch erst 2024 vergeben werden.

Ingenieur Arne Klawitter vom Ingenieurbüro Aquadrat erläuterte bei der Veranstaltung den Erstellungsprozess der Karte. Dabei wurden das Stadtgebiet, das etwa 14 Quadratkilometer umfasst, mithilfe von Luftbildern, Topografie, Gebäudebestand und Bodennutzung analysiert. Die Ingenieure teilten das Gebiet in rund 6,9 Millionen kleine Dreiecke auf, um das Risiko für schwere Starkregenschäden präzise zu ermitteln. Die Präsentation ist auf der Website der Stadt Vellmar unter der Rubrik „Klimaschutz+Energie {{gt}} Starkregen“ abrufbar.

Auf der Karte sind besonders gefährdete Bereiche sichtbar geworden. Zum Beispiel könnte der Bereich am Weideweg in Niedervellmar bei Starkregenereignissen über einen Meter Wasserstand erreichen. Auch entlang der Hopfenbergstraße von Frommershausen nach Niedervellmar sowie die Mehrzweckhalle Frommershausen selbst befinden sich im Risikogebiet. Ähnlich zeigt die Karte Gefahrenstellen entlang der Ahne vom Ahnepark bis nach Obervellmar.

Im Anschluss an die Präsentation gab Patrick Florin von KasselWasser praktische Tipps, wie Grundstücks- und Hausbesitzer sich gegen eindringendes Wasser schützen können. Empfehlungen waren unter anderem die Einfassung von Kellerfenstern, Lichtschächten und Kellereingängen. Auch druckdichte Fenster wurden als wirksame, aber kostenintensive Schutzmaßnahme genannt.

Bürgermeister Ludewig dankte den Referenten für die informativen Vorträge und stand anschließend zusammen mit den Ingenieuren für Fragen der Gäste zur Verfügung. Die Veranstaltung soll dazu beitragen, das Bewusstsein für Starkregenvorsorge in Vellmar zu stärken und die Bedeutung gezielter Schutzmaßnahmen hervorzuheben. (jb)