Es begann alles mit einer einfachen, aber visionären Idee von Jugendpfleger Wolfgang Schetelich. Ein Programm für Kinder und Jugendliche zu schaffen, die während der Sommerferien nicht verreisen können. Was als kleiner Anstoß gedacht war, entwickelte sich rasch zu einer Erfolgsgeschichte, die mittlerweile weit über die Grenzen von Vellmar hinaus bekannt ist.
Die Vellmarer Sommerferienspiele haben in den letzten Jahren nicht nur an Popularität gewonnen, sondern sich auch als das führende Freizeitangebot im Landkreis Kassel etabliert. Mit einer beeindruckenden Anzahl an Teilnehmenden und einem abwechslungsreichen Programm, das von kreativen Workshops über sportliche Aktivitäten bis zu spannenden Ausflügen reicht, sind die Ferienspiele inzwischen ein unverzichtbarer Bestandteil des Sommerangebots für die jüngere Generation.
Erster Stadtrat Hans-Georg Trust besuchte am ersten „SFS“-Wochenende das beliebte Zeltlager auf dem Campingplatz in Gieselwerder. Jeweils rund 30 Kinder und Jugendliche sowie 9 Betreuerinnen und Betreuer „campen“ von Montag bis Mittwoch und von Mittwoch bis Freitag an der Spitze Nordhessens. In vier großen Zelten wird übernachtet. Trotz teilweise heftigem Starkregen und Gewitter hatten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer viel Spaß in der kleinen Gemeinde an der Weser.
„Alles außer langweilig ist es hier“, so Hans-Georg Trust. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer absolvierten gerade die traditionelle „Zeltlager-Olympiade“, die in keinem Jahr fehlen darf. Neben dieser und vielen anderen Aktionen konnten die Jugendlichen im nahegelegenen Freibad relaxen, Handball oder Fußball spielen sowie an vielen verschienden kreativen Aktionen teilnehmen.
Axel Rose und Julia Schampier sind die Macher vor und hinter den Kulissen der Sommerferienspiele. Bereits Monate im Voraus wird geplant und organisiert, um den Kindern und Jugendlichen abwechslungreiche, spannende und unvergessliche Spiele zu bereiten.
„Ohne unser großartiges Team geht hier aber gar nichts!“, so Stadtjugendpfleger Axel Rose. Gemeint ist das erfahrene Team aus 54 Betreuerinnen und Betreuern, die teils schon seit Jahren bei den Sommerferienspielen mit im Boot sind.
„Bevor man bei uns Betreuer werden kann, steht eine 40- bis 60-stündige Schulung im Rahmen des Erwerbs der „Juleica“ an“, so Jugendpflegerin Julia Schampier. „Axel und ich unterrichten die Teilnehmer in „Gruppenbildung“, wo die Lösung von Konfliken eine große Rolle spielt“, so Schampier. Weiterhin erhalten die angehenden Betreuer Informationen zum Kindeswohl, die Organisation und Planung von Gruppenangeboten sowie zur Aufsichtspflicht.
Besonders wichtig für die Jugendpfleger ist neben der Theorie auch die Praxis. „Theorie ist gut, aber das Handwerk lernt man überwiegend in der Praxis“, so Axel Rose.
Die Jugendleitercard, kurz Juleica genannt, ist der offizielle Ausweis für ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Jugendarbeit und hat sich als unverzichtbares Instrument in Deutschland etabliert. Dieser bundesweit gültige Ausweis dient nicht nur der Legitimation, sondern auch als Qualifikationsnachweis für all jene, die sich aktiv in der Jugendarbeit engagieren. (jb)