Stadtverordnetenvorsteher Eugen Kreitsch, Erster Stadtrat Hans-Georg Trust, Pfarrer Alfred Hocke, Bürgermeister Manfred Ludewig und die Pfarrer Dave Kulik und Axel Aschenbrenner verabschiedeten Alfred Hocke in den Ruhestand.
"Standing Ovations" nach seinem letzten Gottesdienst. Alfred Hocke war sichtlich gerührt.
Sein letzter Gottesdienst fand nicht in der Kirche Obervellmar, sondern in der Scheune des Bauernhofes Kunze statt – nur einen Steinwurf von „seinem“ Gotteshaus entfernt. Dieser Wunsch von Pfarrer Alfred Hocke wurde von rund 400 Gästen, Wegbegleitern und Freunden erfüllt, die kamen, um sich von „ihrem“ Pfarrer zu verabschieden.
Bürgermeister Manfred Ludewig hob in seiner Ansprache hervor, dass Hocke ein „Macher“ war, der in seiner mehr als 13-jährigen Amtszeit in Vellmar viel bewegt hat. Nun packt er seine Koffer und kehrt zurück nach Bad Sooden-Allendorf, wo er bereits 15 Jahre als Pfarrer tätig war.
Besonders vermissen wird Hocke die kleine Kirche in Obervellmar. „Das warme und helle Ambiente des Gotteshauses gefällt mir sehr“, äußerte er. In den vergangenen Jahren sind viele Freundschaften entstanden, was den Abschied umso schwerer macht.
Ein bedeutender Meilenstein seiner Zeit in Vellmar war die Sanierung des Kirchturms. Die Kirchengemeinde musste damals 113.000 Euro aus eigenen Mitteln zu dem Gesamtprojekt von 560.000 Euro beisteuern. Viele Aktionen und Veranstaltungen wurden in diesem Zusammenhang organisiert, die sich letztlich gelohnt haben, wie Hocke resümiert. Als Dank für sein unermüdliches Engagement erhielt er bei seinem Abchiedsgottesdienst einen kleinen goldenen Kirchturm.
Unter Hockes Leitung wurden zahlreiche Projekte für Familien, Senioren und Jugendliche ins Leben gerufen, darunter die Planung eines evangelischen Kindergartens, der in naher Zukunft entstehen wird. Wehmütig hielt er seine Entlassungsurkunde in der Hand, die ihn offiziell von seinen Pflichten als Pfarrer entband. Obwohl Hocke erst am 1. November 2024 in den Ruhestand tritt, erlaubte ihm der Resturlaub bereits einen früheren Abschied.
Als Hocke in Vellmar seinen Dienst antrat, waren hier noch fünf Pfarrer tätig. Jetzt sind es nur noch drei. Gemeinsam mit seinen Kollegen Dave Kulik und Axel Aschenbrenner arbeitete er vertrauensvoll zusammen.
In seiner neuen Heimat will Hocke auch das Imkern nicht aufgeben. Zudem plant er, sein Englisch zu vertiefen und wieder häufiger Musik auf seiner Trompete zu machen.
Zum Abschied brachten „seine“ ehemaligen Konfis Herbstblumen und es erklang vom Frauenchor zur Melodie von „Marmor, Stein und Eisen bricht“, die den Zuschauern alle Emotionen des Tages nahebrachte: „Weine nicht, wenn der Alfred geht...“ (jb)