Was war um 1945 in den Vöhler Dörfern los? Wer kann sich noch erinnern?
Ende März 1945, also vor recht genau 80 Jahren, ging in den Dörfern der Gemeinde Vöhl der Zweite Weltkrieg zu Ende. Der Krieg hatte unendliches Leid über das Land und die Menschen gebracht. In den Ostertagen zogen amerikanische Soldaten in unsere Dörfer ein. Mancherorts wurden die Panzer beschossen und sie schossen zurück. In den meisten Dörfern auch unserer Gemeinde wurden weiße Fahnen gehisst und die Dörfer den fremden Truppen freiwillig übergeben. Die meisten Menschen in unseren Dörfern waren wahrscheinlich froh, dass das Töten und Getötetwerden endlich vorbei war.
Es geht also um die Ankunft der Amerikaner und die Zeit der Besatzung in den Jahren 1945 bis 1949, als die Bundesrepublik Deutschland gegründet wurde. Es geht aber auch um Flucht und Vertreibung und die Aufnahme derjenigen, die ihre Heimat verloren hatten. Und schließlich möchten wir mehr über die Kriegsgefangenen erfahren; über die Kriegsgefangenen und Fremd- oder Zwangsarbeiter aus anderen Ländern, die in unseren Dörfern lebten und arbeiteten; und über die Rückkehr deutscher Kriegsgefangenen im Ausland.
Wir wollen gerne genauer wissen, was damals geschehen ist. Wir – das sind der Geschichtsverein Itter-Hessenstein, der Förderkreis Synagoge in Vöhl sowie die Pfarrer der Kirchengemeinden in der Nationalparkgemeinde Vöhl: Frau Nobiling sowie die Herren Wahl, Müller und Reichwein..
Wir laden deshalb die Männer und Frauen, die sich an die 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts in unseren Dörfern erinnern können, sehr herzlich zu einem
Erinnerungsnachmittag am Sonntag, 30. März, ab 16 Uhr
in die Henkelhalle in Vöhl
ein. In kleinen Gruppen werden wir dort zusammensitzen und die Erinnerungen festhalten. Wer aufgrund seiner gesundheitlichen Situation auf keinen Fall kommen kann, aber auch seine Erinnerungen mitteilen möchte, kann gerne Volker König (06454 799 594) oder Karl-Heinz Stadtler (05635-1491) anrufen. Es wird dann ein Termin bei Ihnen zuhause verabredet. Aber bedenken Sie: Wenn Sie an dem Nachmittag in der Henkelhalle mit anderen zusammensitzen, kommen sicher mehr Erinnerungen, als wenn Sie alleine erzählen.
In der nächsten Ausgabe der Bürgerzeitung teilen wir Ihnen mit, wie Sie am 30. März nach Vöhl kommen können.
Übrigens findet am 25. Mai eine weitere Veranstaltung in der Henkelhalle statt, in der wir die Ergebnisse Ihrer Erinnerungen öffentlich darstellen.