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Ausgabe 19/2025
Vereine und Verbände
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„Offene Synagoge am Sonntag“ und "Dienstagskino"

Eigentlich kann man die Synagoge in Vöhl jederzeit besuchen. Ein Anruf unter der Telefonnummer 05635-1491 reicht in der Regel. Wenn der Besuch – allein oder mit einer Gruppe – nicht sofort stattfinden soll, ist eine Terminverabredung entweder telefonisch oder per E-Mail unter synagogevoehl@outlook.de sinnvoll.

Einmal in jedem Monat bietet der Förderkreis Synagoge in Vöhl e.V. auch einen festen Termin an, z.B. am kommenden Sonntag, 11. Mai, von 15 bis 17 Uhr. Sie können den gut erhaltenen und über 3 Stockwerke sich erstreckenden Raum besuchen, in dem die Juden aus Vöhl, Marienhagen, Basdorf und Oberwerba bis Mitte der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts ihre Gottesdienste gefeiert und ihre Versammlungen abgehalten haben. Sie sehen die Kuppel mit dem blauen Sternenhimmel, erhalten ist die einmalige, weil fast rundum verlaufende Frauenempore. Sie erfahren die Gründe dafür, warum die Synagoge sowohl die Pogromnacht im November 1938 als auch das „Zweite Sterben der Synagogen“ nach dem Krieg überstanden hat.

Im Nebenraum dokumentiert der Förderkreis mit Bildern die Geschichte seiner Arbeit seit dem Kauf des Gebäudes. Im Obergeschoss sind viele „Judaica“ zu sehen, also Dinge, die die jüdischen Religion und Kultur vorstellen. Herausragend sind da zwei Thorarollen, eine Shabbeslampe aus einem Vöhler jüdischen Haushalt, das Totengewand, in dem eine Jüdin aus Battenberg bestattet werden wollte, das Poesiealbum der 1942 ermordeten Vöhler Jüdin Selma Rothschild, das bei einer Haushaltsauflösung vor wenigen Jahren gefunden und dem Verein geschenkt wurde, und vieles mehr.

Im Hof neben und hinter der Synagoge, der geöffnet ist und jederzeit besucht werden kann, sehen Sie

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den Apfelbaum, den ehemalige Vöhler Juden im September 2000 als „Baum der Hoffnung“ gepflanzt haben,

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das Mahnmal des Landkreises für alle Deportierten der NS-Zeit, das am 7. September 2007, dem 65. Jahrestag der letzten Deportation nordhessischer Juden, im Beisein mehrerer Nachfahren von Überlebenden errichtet wurde,

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den „Sag-Nein-Stein“ des Kyffhäuserbundes Bad Arolsen, der am selben Tag aufgestellt wurde,

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verschiedene Kunstwerke: Stelen zum Thema „Erinnern – Wachen – Erleben“, die der Förderkreis im Zusammenhang mit einer Kunstausstellung mit gleichem Titel im Jahre 2021 erworben hat.

Ein Besuch lohnt sich. Kommen Sie am Sonntag in die alte Vöhler Synagoge im Haus Mittelgasse 9.

Dienstagskino im Mai

Der Förderkreis Synagoge in Vöhl e.V. zeigt am Dienstag, 13. Mai, 19 Uhr in seiner Reihe „Dienstagskino in der Synagoge“ einen sehr aktuellen Film aus dem Jahr 2024 des Regisseurs Edward Berger nach einem Drehbuch von Peter Straughan. Mit dem Titel darf aus Lizenzgründen nicht geworben werden.

Zum Inhalt: Nach dem plötzlichen Tod des Papstes reisen mächtige Kardinäle aus aller Welt für das Konklave nach Rom. Als sich die Türen zur Sixtinischen Kapelle schließen, entbrennt ein Spiel um die Macht. Ein Spitzenreiter ist der erzkonservative Goffredo Tedesco (Sergio Castellitto), der den Fortschritt der Kirche der letzten 60 Jahre rückabwickeln will. Für das liberale Lager steht Aldo Bellini (Stanley Tucci), dessen Chancen aber schlechter sind. Und dann gibt es da noch einen Neuankömmling. Kardinal Vincent Benítez (Carlos Diehz). Er war vom Papst im Geheimen ernannt worden, um ihn zu schützen, denn er diente Gott in Kabul. Kardinal Lawrence (Ralph Fiennes), der als Dekan des Kardinalskollegiums das Konklave leitet, findet sich im Zentrum von Intrigen und Korruption wieder und kommt einem Geheimnis auf die Spur, das die Grundfeste seines Glaubens erschüttern könnte. All das, während Millionen von Menschen darauf warten, dass weißer Rauch dem Schornstein der Kapelle entsteigt…

Die Filmvorführung in der alten Synagoge Vöhl, Mittelgasse 9, beginnt um 19.00 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden werden gern entgegengenommen.

Vorankündigung: Fotovortrag „Die Welt der Sikhs“

Am Sonntag, 18. Mai, 15 Uhr, stellt Ulrich Müller „Die Welt der Sikhs“ vor. Aus familiären Gründen reist Ulrich Müller oft nach Indien und hat schon mehrmals über Land und Leute dieses Subkontinents berichtet, der mit einer Bevölkerungszahl von 1,5 Milliarden in den letzten Jahren zum einwohnerreichsten Land unserer Erde wurde. Die größte religiöse Gruppe machen die Hindus aus; eine vergleichsweise kleine Gruppe bilden die Sikhs, die sich vor ungefähr 600 Jahren gegründet und weltweit ungefähr 25 Millionen Gläubige haben, von denen die meisten – ca. 19 Millionen - in Indien leben. Müller wird in seinem Vortrag nicht so sehr auf die Spezifika der Religion eingehen, sondern in seinen Fotos die besondere Kleidung der Anhänger dieser Gruppe zeigen und besonders ihr größtes Heiligtum, den Goldenen Tempel in Amritsar, vorstellen.