Jede Zeit schreibt ihre eigenen Geschichten - so war es, und so wird es immer bleiben… Mit den heutigen Erinnerungen blicken wir zurück in die Jahre um 1958 und nach 2012. 1958 – vorher und nachher: Im Erlass „Schulwanderungen und Schulfahrten“ des Hess. Kultusministeriums heißt es unter I. 1.1: „Während eines Schuljahres können je Klasse oder Lerngruppe bis zu acht Unterrichtstage für entsprechende Veranstaltungen in Anspruch genommen werden.“ Diese aktuell gültige Regelung wurde in der Volksschule Marienhagen, die sich im Gebäude des heutigen Kindergartens befindet, mit Sicherheit erfüllt, wahrscheinlich (erfreulicherweise) sogar „übererfüllt“. Regelmäßig verlegte Karl Weisheit, der letzte Lehrer unserer Dorfschule, den Unterricht ins Freie, suchte Wälder, Wiesen und Felder auf, besuchte die Handwerker des Dorfes wie etwa die Schuhmacher Heinrich Gernandt und Adam Eigenbrod, den Steinbildhauer Friedrich Lohof (ein Großvater des Schreibers dieser Zeilen), Schmiedemeister Heinrich Leye, Möbel-Schreinereien Figge & Kubat und Georg Peter, Karl Müller (Post) weitere Handwerker oder einen der noch sehr vielen Bauernhöfe mit Viehhaltung und demzufolge wichtiger Weidewirtschaft. Oder es wurde gereist (Bus, Zug) und sehr häufig in andere, benachbarte Dörfer und Naturregionen (Berge, Moore, Bäche, Flüsse) gewandert… Die letzte Referendarin der Volksschule Marienhagen war Gisela Klaus (Fräulein Klaus), sie lernte und übernahm alles von ihrem Mentor.
Mit diesen Jungen, die wir hier auf dem Foto sehen, ging`s freilich an diesem Tag (nach dem Unterricht am Vormittag) zum Pflanzgarten der Schule, wo Lehrer Weisheit (oft auch zusammen mit seiner Frau) sie mit botanischem Wissen, dem Gartenbau und somit wichtigen naturkundlichen Abläufen vertraut machte. Die Mädchen des Jahrgangs werden wir später sehen… Dies sind die Namen der Jungs: 1. Reihe v. l.: Rolf Hildebrand, Reinhold Haustein, Wilfried Scheurer, Karl-Heinz Bauch 2. Reihe: Wolfgang Knoche, Karl-Friedrich Spitze, Werner Bauch 3. Reihe: Klaus Schreiber, Bodo Knoche, Uli Knoche
2012: Der Sprung ins neue Jahrtausend führt uns zur Jugendfeuerwehr innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr. Im Mai 2012 zeigen die begeisterten Mädels und Jungs während einer Vorführung im Schulweg vor dem Haus des Nachbarn Albert Knoche den vielen Zuschauern, was sie gelernt haben, was ihnen Martin Emde als Jugendfeuerwehrwart mit Engagement, Beständigkeit und Empathie beigebracht hat. Erstaunt, aber wohl auch mit Freude registrieren die Kinder und Jugendlichen, wie schnell einige (Florian, Christoph) doch urplötzlich gewachsen sind… Sehr viele Jahre war Martin Emde Jugendfeuerwehrwart. Sein aktueller Nachfolger ist Tobias Stadtler, Kinderfeuerwehrwartin ist Christiane Schäl. Die Kinderfeuerwehr „Feuerflöhe“ gab es 2012 in Marienhagen noch nicht. Wehrführer und Vorsitzender des Vereins ist Christian Döhler, der auf dem Foto abgebildete „Große“ ist Christoph Fisseler, Christians Stellvertreter der Einsatzabteilung.
Fotos: Karl Weisheit, Hans-Friedrich Kubat (beide Marienhagen)