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Blick in unsere Grossgemeinde
Ausgabe 34/2025
Vereine und Verbände
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Förderverein Schwimmbad Marienhagen e. V.

Wärmepumpen von oben

Luftbild Freibad Marienhagen

Im Herbst letzten Jahres war es soweit. Durch eine finanzielle Spende wurde der Förderverein in die Lage versetzt, dass schon seit längerer Zeit zur Diskussion stehende Thema Wassererwärmung, wieder auf zugreifen um es zu realisieren. In der Vergangenheit hatten sich der Vorstand und einige Mitglieder des Fördervereins schon über viele verschiedene Möglichkeiten und Verfahren zur Wassererwärmung in Freibädern informiert.

Letztlich war man sich darüber einig, dass die beste Variante zur Wassererwärmung für das Freibad in Marienhagen der Kauf einer Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage sei. Darauf basierend wurde ein Konzept erarbeitet, dass in der einberufenen außerordentlichen Mitgliederversammlung am 10.10.2024 vorgestellt wurde. In der anschließenden Abstimmung war sich die Mehrheit der Mitglieder des Fördervereins darüber einig, dieses Projekt in die Tat umzusetzen. In der Versammlung wurde zudem ein: „Ausschuss zur Umsetzung des Konzepts zur Wassererwärmung“ gebildet.

Dieser Ausschuss arbeitete anschließend das Konzept detaillierter aus sowie einen Gestattungsvertrag, der gegenseitige Rechte und Pflichten zwischen der Gemeinde Vöhl (Eigentümer des Schwimmbades) und dem Förderverein bezüglich des Projektes, regelt. Das Konzept sowie der Gestattungsvertrag wurden dem Gemeindevorstand in der Gemeindevorstandssitzung am 20.11.2024 vorgestellt. Kurz vor Weihnachten erhielt der Förderverein „grünes Licht“ aus Vöhl und mit dem Bauvorhaben konnte begonnen werden.

Zuerst musste das Dach des Schwimmbadgebäudes, auf dem die Photovoltaik-Anlage installiert werden sollte, ertüchtigt werden.

Dazu war es erforderlich zwei große Pfetten einzuziehen, wobei die vordere Pfette von drei Pfeilern gestützt werden musste.

Für alle Pfeiler war es nötig auf der Terrasse drei große Fundamente (0,6 m x 0,6 m x 0,8 m) auszuheben und zu gießen. Mit Abrisshammer, Hacke und Schaufel wurden die Löcher in den steinigen und teils sehr felsigen Boden gegraben. Dies wurde vom Förderverein und der Firma NARU-Bau aus Marienhagen ausgeführt.

Im zweiten Schritt mussten einmal mittig durch das gesamte Schwimmbadgebäude große Durchbrüche gestemmt werden, um dort eine durchgängige Pfette komplett durchschieben zu können. Mit Bohrhammer und Motorsäge ging es hier zur Sache. Diese Arbeiten führte der Verein aus.

Die neuen Pfetten und Stützen zog anschließend die Firma Holzbau Müller aus Marienhagen ein.

Ende Januar 2025 installierte die Firma Brüne Energie GmbH aus Waldeck- Sachsenhausen die 18,9 kWp Photovoltaik-Anlage, die aus insgesamt 42 Modulen besteht, auf dem Dach des Schwimmbadgebäudes.

Seit dem 22.01.2025 ist die Anlage an das Stromnetz angeschlossen und produziert seither fleißig Strom.

Wetterbedingt ruhten dann weitere Arbeiten bis in den April hinein.

Nachdem kein Frost mehr zu erwarten war, konnte mit den Aushubarbeiten für eine neue Betonbodenplatte neben der Treppe zur Schwimmbadtechnik begonnen werden. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten war es schwierig den Aushub maschinell auszuführen. Auch hier war Handarbeit mit Kreuzhacke und Spaten angesagt. Der steinige und felsige Marienhagener Boden ließ auch hier viel Freude aufkommen.

Die Firma NARU-Bau goss im Anschluss die neue Bodenplatte.

Leider kam es dann bei den beiden Wärmepumpen zu Lieferverzögerungen. Diese wurden Ende Juli 2025 geliefert und konnten dann daraufhin erst von der Firma Kann GmbH aus Frankenberg- Geismar angeschlossen und installiert werden.

Seit August 2025 können sich nun alle großen und vor allem kleinen Badegäste an dem warmen Badewasser erfreuen.

Das Konzept zur Wassererwärmung gestaltet sich wie folgt:

Ab 9:00 Uhr morgens, wenn die Photovoltaik-Anlage ausreichend Energie erzeugt, wird die erste Wärmepumpe angeschaltet. Gegen 11:00 Uhr oder sobald die PV-Anlage mehr Strom produziert, schaltet sich die zweite Wärmepumpe dazu. Beide Pumpen laufen dann bis ca.17.00 Uhr. Über eine App wird die Stromproduktion der PV-Anlage und der Stromverbrauch der Wärmepumpen kontrolliert und ggf. manuell gesteuert, sodass nicht mehr Strom verbraucht wird als die Photovoltaik-Anlage produziert. Dadurch ist die Wassererwärmung nicht nur klima,- sondern vor allem auch kostenneutral.

Ebenso hat sich der Förderverein an dieser Stelle anstatt für eine große Wärmepumpe, für zwei kleinere Pumpen, mit jeweils 60 kW Heizleistung, entschieden. Dadurch soll, wenn wetterbedingt nicht ausreichend Strom von der Photovoltaik-Anlage erzeugt werden kann, nur eine Wärmepumpe in Betrieb genommen werden (Wahrung der Kostenneutralität).

Ziel dieses Konzept ist es auch nach einem Kälteeinbruch die Wassertemperatur bei angenehmen 25 Grad zu halten.

Durch das Projekt zur Wassererwärmung, mit einem Investitionsvolumen von rund 55.000 €, konnte der Förderverein das Freibad zu einer fortschrittlichen Freizeit- und Erholungsstätte weiterentwickeln.

Der Vorstand des Fördervereins sowie der Ausschuss zur Wassererwärmung möchten sich an dieser Stelle bei allen Bedanken, die dieses Projekt unterstützt und dadurch die Umsetzung möglich gemacht haben.

Auf viele warme Badestunden im Freibad Marienhagen!!!!