Christian Backhaus und Anna Todorova
Am Samstag, den 01. November 2025, 19.00 Uhr wird der Vöhler Bariton Christian Backhaus erneut einen Konzertabend in der alten Synagoge gestalten. Er widmet den Abend dem „Schwanengesang“, dem letzten Liederzyklus von Franz Schubert, der 1828 nach dessen Tod veröffentlicht wurde. Er umfasst 14 Lieder nach Texten von Ludwig Rellstab, Heinrich Heine und Johann Gabriel Seidl. Begleitet wird er von Anna Todorova am Klavier, die das Konzert mit Schuberts Impromptu op. 90 Nr, 3 einleiten wird. Für Backhaus ist es der dritte Liederabend, nach der „Winterreise“ und einem Abend mit Lieder verschiedener Komponisten, an dem bereits einzelne Lieder aus dem „Schwanengesang“ zu hören waren.
Backhaus tritt als Opernsänger, Solist und mit mehreren Rundfunkchören europaweit auf. Seine Gesangsausbildung erhielt er in Schwerin und Leipzig. Anna Todorova ist eine klassische Konzertpianistin und Musikpädagogin aus der Ukraine und Preisträgerin internationaler Wettbewerbe in Klavier, Kammermusik und Musikwissenschaft.
Die erste Hälfte des Konzerts widmet sich den Vertonungen von Rellstab-Gedichten, wonach sich nach der Pause die Lieder nach Texten von Heine anschließen.
Die Gedichte Ludwig Rellstabs thematisieren Liebesverlust und Liebessehnen des lyrischen Ich auf romantisch-schwärmerische Art. Teils freundlich, teils melancholisch, eher resümierend-retrospektiv. Heine hingegen war der Dichter, der das für Schubert und seine Generation beherrschende Gefühl weltschmerzlicher Zerrissenheit am schärfsten erfasste. Die Vertonung der Heine-Lieder sind drastisch und teil schockierend. Ein Lied wie das vom „unglücksel’gen Atlas“, dem „die ganze Welt der Schmerzen“ aufgebürdet ist, steht mottohaft für dieses Welt- und Zeitempfinden.
Man geht davon aus, dass Schubert diese Lieder als Zyklus konzipiert hat, allein das letzte Lied „Die Taubenpost“ von J.G. Seidl wurde vom Verleger eigenmächtig hinzugefügt und führt thematisch zum ersten Lied „Liebesbotschaft“ zurück. Man könnte sagen, der „Schwanengesang“ beinhaltet die Konfrontation zweier „Schubert-Welten“, die Hörerschaft erwartet ein spannungsreiches Musikerlebnis.
Karten zum Preis von 20/18 € (ermäßigt 16/14 €) können unter info@synagoge-voehl.de oder unter Tel. 05635-1022 bestellt werden. Wenn nicht vorab überwiesen wird, wird an der Abendkasse ein Aufschlag von zwei Euro erhoben.