Dieses Foto des Jahrgangs 1893 entstand vor der Schule in der Guxhagener Straße, heute Apotheke alte Schule.
Das heutige Rathaus wurde als Bauernhaus der Familie Wenzel in 1844 errichtet. Die Inschrift im Rahmholz des Fachwerks links oberhalb der Eingangstür lautet: JUSTUS WENZEL U.D E.F ANNA ELISABETH GB BARTELMEI. HABEN GOTT VERTRAUT U.D BAU GEBAUT AM 1 MEI 1844 Z.M. HOERIG
Zum Eröffnungsabend „950 Jahre Körle“ gab es eine Bilderschau mit historischen Aufnahmen, die wir hier in Ausschnitten mit den dazugehörigen Erläuterungen zeigen. Eine große Auswahl an Fotos werden sie auch zum Festwochenende im Juni im Ortszentrum anschauen können.
Um 1600 hatte Körle bereits eine Dorfschule. Einer der ersten Lehrer war der Opfermann (Küsterlehrer) Caspar Hofmeister. Er starb 1610. Der vermutlich erste Schulraum befand sich im Haus Mülmischtal Nr. 6.
Um 1816 erwarb die Gemeinde ein Wohnhaus in der Nähe der Kirche (heute Lutherstraße Nr. 2 ), in das die Schule umzog.
Im Jahr 1886 ließ die Gemeinde ein Schulhaus mit zwei Klassenräumen und Lehrerwohnung bauen. Es handelt sich um das Haus der heutigen Apotheke. Obwohl 140 Schülerinnen und Schüler die Schule besuchten, unterrichtete nur ein Lehrer, sein Name war Heinrich Berge. Ab 1900 wurde ihm ein 2. Lehrer zugeteilt. Lehrer Berge war auch Vorsitzender des wenige Jahr zuvor gegründeten Gesangvereins. Seine Frau ging zum Verkauf von Butter usw. auf den Königsplatz nach Kassel.
Im 19. Jahrhundert änderte sich das Leben für die Dorfbevölkerung immens und im Zuge der Industrialisierung kam vieles in Bewegung. Im Bereich der Landwirtschaft wurde in 1882 der Darlehnskassenverein Körle, also die spätere Raiffeisenbank Körle gegründet.
Ein Meilenstein für die Entwicklung unserer Dörfer war der Bau der Bahnstrecke Kassel-Bebra, gegen die es von Fuhrleuten, den Fuldaschiffern und vor allem den Grundeigentümern großen Widerstand gab. Trotzdem fand im Juli 1845 der erste Spatenstich zwischen Körle und Guxhagen, in Höhe Grebenau statt. Für die Körler Einwohner, die bis dahin oft nur von kärglichem Einkommen aus der Landwirtschaft oder dem Handwerk lebten, bot sich eine Verdienstmöglichkeit. In einem Bericht der Eisenbahnzeitung vom 10.5.1846 wird über die Arbeitszeit von 6 bis 18 Uhr berichtet, auch sonntags, weil die Strecke innerhalb von fünf Jahren fertig sein sollte. In 1848 erfolgten die ersten regelmäßigen Fahrten, aber zunächst nur von Bebra nach Guxhagen, weil die Brücke bei Guntershausen noch nicht fertig war.