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Vom Kuckuck und Esel (Guxhagen-Körle)
Ausgabe 17/2024
Aktuelles aus Körle
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Aktuelles aus Körle

In diesem Jahr feiern wir 950 Jahre Körle. Zeit, zurückzublicken auf Ereignisse, die unser Dorf geprägt haben. Einen Einblick, unter welchen Umständen die Menschen in Körle im Oktober 1946 lebten, also etwa eineinhalb Jahre nach Kriegsende, gab ein Zeitungsartikel in den Hessischen Nachrichten (heute HNA). Alfred Metz hat diesen Artikel von damals aufgehoben. Darin heißt es unter anderem:

„Um mit dem Wohnungsnotbauprogramm in Kürze beginnen zu können, hat die Gemeinde hierfür vorerst 1 1/2 Morgen (Anmerkung: 1 Morgen = 2500 Quadratmeter) Land verfügbar gemacht (...). Baulustige Ostflüchtlinge und Evakuierte werden bevorzugt. Es können auch Ortsansässige bauen, jedoch müssen sie ihren alten Wohnraum zur Verfügung stellen. (...)

Die Gemeindeverwaltung ist bemüht, dem stundenweisen Wasserzapfen ein Ende zu bereiten. Die Erweiterung der Wasserleitung ist geplant (...).

In Körle wird im Herbst jeder Haushalt über ein Stück Gartenland verfügen. Wenn auch der Ertrag dieser kleinen Gärten nicht überschätzt werden darf, bilden diese doch immerhin einen kleinen Beitrag zur Überwindung unserer heutigen Ernährungsschwierigkeiten.

(...) Trotz des geringen Ertrages der Obsternte bekamen Kinder bis zu 14 Jahren sechs Pfund, alle übrigen Einwohner zwei Pfund Obst. (...)

Unter Leitung von Bürgermeister Knaust leiten sieben SPD-Vertreter die Geschicke des Ortes. Bei Kriegsausbruch zählte die Gemeinde 1034 Seelen, inzwischen ist die Zahl auf 1650 gestiegen. Die Unterbringung der Flüchtlinge machte bis auf einige „hartnäckige Fälle“ keine Schwierigkeiten.

Neben dem Werk Körle der CBI gibt es an größeren Betrieben neben einem Sägewerk noch den Gärtnerei- und Samenzuchtbetrieb Hördemann. Letzterer hatten nach Totalschaden in Kassel seine Zelte in Körle aufgeschlagen (...).

Aus den Hessischen Nachrichten vom 1. Oktober 1946