Die Gemeinde Körle ist jetzt auch – wie beispielsweise Guxhagen und Malsfeld – Mitglied der KEAM (Kommunale Energie aus der Mitte GmbH). Die Gemeindevertreter sprachen sich in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig für den Beitritt aus.
Die EAM-Gruppe als regionaler Energieversorger bietet interessierten Kommunen, kommunalen Einrichtungen und Landkreisen in ihrem Netzgebiet die Möglichkeit, unkompliziert, preisgünstig und sicher Energie für den eigenen Bedarf zu beziehen. Die gemeinsamen Interessen werden in einer eigenen Vertriebsgesellschaft, der KEAM,
gebündelt. Interessierte kommunale Anteilseigner der EAM sowie konzessionsgebende Kommunen, kommunale Einrichtungen, Zweckverbände und kreisangehörige Kommunen der an EAM beteiligten Landkreise erwerben Anteile von der EAM Beteiligungen GmbH an
der KEAM, die als ausschließlichen Gesellschaftszweck hat, ihre Gesellschafter mit Energie zu beliefern. Beliefert werden nur die eigenen Liegenschaften und Einrichtungen der Gesellschafter, nicht die Gemeindebürger. Der Anteil der Gemeinde Körle an der KEAM liegt bei 0,125 Prozent (750 Euro).
Seit vielen Jahren hätten sich für Körle die Stadtwerke Kassel bei Ausschreibungen durchgesetzt, erklärte dazu Bürgermeister Mario Gerhold. Der laufende Vertrag deckt die Jahre 2024 und 2025 ab, dementsprechend müsste zum Ende dieses Jahres neu ausgeschrieben werden. Nachbargemeinden wie Guxhagen, Malsfeld und Melsungen seien bereits seit zwei Jahren Mitglied bei der KEAM, so Mario Gerhold. „Wir rechnen damit dass wir von den großen Abnahmemengen profitieren.“ Welche Ersparnisse konkret in Euro und Cent zu erwarten sind, könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. „Jedoch werden wir nicht teurer einkaufen als zu den heutigen Konditionen“, sagte der Bürgermeister. Wie wirtschaftlich die Mitgliedschaft letztlich sei, müsse man nach einem Jahr evaluieren, sagte SPD-Fraktionschef Michael Oetzel. „Wir müssen genau schauen, ob nicht nur die EAM profitiert, sondern die Kommunen“, sagte dazu auch Michael Greiner für die CDU. Dass eine Einkaufsgemeinschaft auch direkt einen Anbieter mit im Boot hat, sei unüblich, so Greiner. Gemeindevertreter Bernd Rohleder sieht nicht nur die Chance, Strom günstiger zu beziehen, sondern auch die der Arbeitserleichterung. „Die Mitgliedschaft bewahrt die Gemeinde auch vor zu viel Bürokratie.“