Im Jahr 1906 gab es erstmals eine öffentliche Wasserversorgung in Körle. Mit der neuen Wasserleitung verringerte sich die Bedeutung des offenen Baches fürs Dorf, der für Trink- und Brauchwasser über Jahrhunderte existentiell wichtig für die Einwohner gewesen war. Die Baufirma Emmeluth führte im Auftrag der Gemeinde in 1928 die Kanalisierung der Trockenen Mülmisch aus, wie auf diesem Bild zu sehen ist. Es wurde im Bereich "In der Ecke" aufgenommen. Der Bach floss bis dahin offen entlang des heutigen Wilhelm-Pfeiffer-Weges bis zur Brücke an der Nürnberger Straße. In der Zeit nach dem 1. Weltkrieg hat sich im Ortsbild also einiges getan.
Der Bau der öffentlichen Wasserversorgung brachte für die Einwohner nicht nur mehr Lebensqualität, sondern verbesserte auch deutlich die Möglichkeiten der Brandbekämpfung: Erstmals gab es ab 1906 Hydranten, aus denen die Feuerwehr an rund 25 Stellen Löschwasser entnehmen konnte. Dem Brandschutz kam auch in dem davorliegenden Jahrhundert bereits eine große Bedeutung zu. Zum Gemeindeinventar gehörte 1826 eine Feuerspritze, drei Feuerleitern, drei Feuerhaken, acht kleine Handspritzen und 48 lederne Eimer. Zu jener Zeit gab es eine Pflichtfeuerwehr. Durch Gemeindebeschluss wurden die Bauern, die spannfähige Pferde hatten, verpflichtet, die Körler Feuerspritze auch zu auswärtigen Einsätzen zu fahren. In 1926 gründete sich dann die Freiwillige Feuerwehr Körle und löste die Pflichtfeuerwehr ab. Dieses Bild wurde im Unteren Bachweg aufgenommen und zeigt vermutlich einen Übungsdienst und im Hintergrund den Schlauchturm für die Feuerwehr, der damals auf einem Grundstück zwischen dem Hilgenweg und der Bahnstrecke stand.
Zum Eröffnungsabend „950 Jahre Körle“ gab es eine Bilderschau mit historischen Aufnahmen, die wir hier in Ausschnitten mit den dazugehörigen Erläuterungen zeigen.