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Vom Kuckuck und Esel (Guxhagen-Körle)
Ausgabe 31/2024
Aktuelles aus Guxhagen
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Gemeinde Guxhagen Grebenau spendet Feuerwehrauto

Der erste Zwischenstopp in Falkensee ist erreicht.

Die ganze Konvoi Besatzung mit den Kameraden und Kameradinnen aus Olzowa mit der polnischen Polizeieskorte.

v.l.: Ivan Kovaliuk, Sven Fuchs, Daniel Brose, Ivan Ivanovich Skruk, Jan van Bergen, Frank Döring bei der Übergabe in Krakau

Gemeinde Guxhagen spendet Feuerwehrauto – Grebenauer begleiten Konvoi vom 05.07.bis 07.07.24 nach Krakau

Das Feuerwehrfahrzeug „Florian 4/48“ der Freiwilligen Feuerwehren Grebenau und Ellenberg ist nun in Wikno in der Mitte der Ukraine angekommen. Die Gemeinde hat das ausgemusterte Fahrzeug gespendet. Organisiert wurde die Übergabe vom Landesfeuerwehrverband Brandenburg, vertreten durch die Vizepräsidenten Daniel Brose und Jan van Bergen.

Die Übergabe in Polen wurde durch unsere Feuerwehrkammeraden Sven Fuchs und Frank Döring (Grebenau) begleitet.

Reisebericht von Frank Döring

Los ging es am 05.07.24 um 1:45 Uhr von Grebenau nach Falkensee, nördlich von Berlin, wo die Kameraden nach 377 Kilometern und 5 Stunden Fahrt angekommen sind. Dort erwarteten sie bereits Feuerwehrkameraden aus Buchholz, die ihr Tanklöschfahrzeug (TLF), auch in die Ukraine spenden wollen.

In Falkensee wurden die weiteren Fahrzeuge mit Ausrüstungsgegenständen wie Schutzkleidung, Schläuchen, Atemschutzgeräten, Pumpen und Krankenhausbetten beladen. Im Grebenauer Tragkraftspritzenfahrzeug (TSFW), wurde eine Tragkraftspritze eingeladen und die Fahrzeuge mit Beschriftungen für den Konvoi versehen.

Dieser startete dann um 9:45 Uhr in Falkensee und setzte sich aus 3 Mannschaftstransportfahrzeugen (MTF), einer Drehleiter, einem Tanklöschfahrzeug (TLF), dem Grebenauer Tragkraftspritzenfahrzeug (TSFW), 2 Wechselladern sowie 3 Gerätewagen Logistik (GL-W) in Bewegung.

Jedes Fahrzeug war mit Funkgeräten ausgestattet, so dass eine Konversation während der Fahrt gewährleistet war. Los ging die Fahrt mit Blaulicht und bei umspringenden roten Ampeln auch mit Martinshorn durch Berlin in Richtung Krakau. Circa alle 2 Stunden wurde eine Pause eingelegt, zu der auch ein Fahrerwechsel stattfand, sowie die Möglichkeit zum Nachtanken bestand.

In Olszowa/Polen wurde der Konvoi von den Feuerwehrkameraden und -kameradinnen der dortigen Feuerwehr empfangen. Die dortige Feuerwehr pflegt mit dem Landesfeuerwehrverband Brandenburg, insbesondere seit dem Beginn des Ukrainekrieg über eine Partnerschaft.

An der Tankstelle wurde man mit Blaulicht und polnischem Martinshorn empfangen und auch die dortige Polizei war dabei. Zu essen gab es Bigos, ein polnisches Nationalgericht mit Fleisch und Kraut.

Auf dem Rastplatz konnte sogar einen Teil der ersten Halbzeit des EM-Spiels Deutschland – Spanien verfolgt werden.

Die Fahrt durch Polen verlief erst ruhig ohne größere Verkehrsstörungen. Doch 40 km vor Krakau ging es dann zeitweise nur im Schritttempo weiter. Um 22:45 Uhr erreichte der Konvoi nach weiteren 655 km die Feuerwache der Berufsfeuerwehr Krakau. Die Unterkunft der Offiziersschule der polnischen Feuerwehr stand zur Übernachtung zu Verfügung.

Am nächsten Morgen wurden nach dem Frühstück die LKW ausgeladen und in einer Halle der Berufsfeuerwehr zwischengelagert. Das Grebenauer Tragkraftspritzenfahrzeug (TSFW), wurde wieder mit allem beladen, was zur Brandbekämpfung und technischen Hilfeleistung nötig ist.

Die Übergabe des Tragkraftspritzenfahrzeug (TSFW) Grebenau und des TLF Buchholz sollte eigentlich am Vormittag erfolgen. Doch durch verstärkte Grenzkontrollen an der ukrainisch-polnischen Grenze erfolgte die Übergabe des Fahrzeugs aus Buchholz erst am frühen Nachmittag und des Fahrzeugs aus Grebenau gegen 20.00 Uhr.

Frank Döring und Sven Fuchs haben sodann den beiden Kameraden aus Wikno das Grebenauer Fahrzeug mit Schenkungsurkunde und Zollpapieren übergeben. Diese hatten nun noch eine Fahrt von ca. 700 km bis Wikno vor sich. Unterstützt wurde der Übergabeprozess und Austausch durch den Fachberater für polnische Zusammenarbeit, Maximilian Rudzki, des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg, der als Übersetzer fungierte.

Die Übergabe fand in Krakau statt, da bei der aktuellen Kriegslage, keine Spionage oder Auskundschaftungen an der Grenze stattfinden sollen.

Ein bisschen Freizeit hatten sich die Grebenauer Feuerwehrkammeraden dann endlich verdient und besichtigten im Anschluss die Stadt Krakau.

Am Sonntag um 6:30 Uhr startete der Konvoi mit 8 Fahrzeugen zurück nach Deutschland. An der deutsch-polnischen Grenze entstand durch die verschärften Einreisekontrollen ein Stau mit 45-minütiger Verzögerung. Durch Einsatz von Blaulicht und Martinshorn und die sich dadurch bildende Rettungsgasse, konnten der Stau ohne Grenzkontrolle zügig verlassen werden.

Gegen 17.00 Uhr erreichten der Konvoi den Bahnhof Berlin-Spandau, wo man sich von den Kameraden aus Falkensee verabschiedete. Mit dem ICE ging es für die Grebenauer von Berlin nach Guxhagen zurück. Um19:45 sind wir wieder in Grebenau angekommen.

Sonntag: Ankunft des TSFW in Wikno

Das ist die Feuerwehr-Hilfsbrücke Ukraine

Der Konvoi, mit dem das Feuerwehrfahrzeug aus Grebenau nach Krakau/Polen gebracht wurde und an die ukrainische Feuerwehr aus Wikno übergeben wurde, ist vom brandenburgischen Feuerwehrverband organisiert worden. Die sogenannte Feuerwehr-Hilfsbrücke Ukraine besteht seit Anfang März 2022. Nach eigenen Angaben sucht das Projektteam des Verbands ausgemusterte, aber funktionsfähige Ausrüstung, Schutzkleidung, Geräte und Fahrzeuge für Feuerwehren und Rettungsdienste. Dieser Konvoi war der 14. laut dem Organisator und Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg, Daniel Brose. Seit Beginn der Hilfsbrücke sind ca. 5.000 Tonnen Hilfsgüter in die Ukraine gespendet worden.