Anfang Juli kamen die Kinder ganz aufgeregt zu ihren Erzieherinnen. Auf den Platten vor dem Fenster bewegte sich etwas Winziges. Ein Käfer? Ein Schmetterling? Was war das für ein seltsames Tier?
Beim genauen Betrachten stellten wir fest, dass es ein Fledermausbaby war. Und schon war klar, hier müssen wir helfen. Ohne die Eltern wird es verhungern. Da war guter Rat teuer. Behutsam hob eine pädagogische Fachkraft das kleine Tier auf und legte es in einen Pappkarton. Fledermäuse reagieren sensibel auf Licht und Lärm. Also wurde der Deckel, versehen mit Luftlöchern an einen ruhigen Platz getragen. Über das bundesweite Fleder-Maus-Info-Telefon wurden wir an Nabu Hessen weitergeleitet. Und dann ging es ganz schnell. Frau Magdalena Freund aus Gudensberg, ehrenamtliche „Fledermausretterin“, nahm den kleinen Schützling auf. Er wurde auf eine Wärmeflasche gelegt und mit Watte eingekuschelt. Alle Stunden fütterte sie das Tierchen mit einer Pipette. Für die Kinder kam immer wieder ein Foto per E-Mail in die Kita. Er entwickelt sich prächtig und heißt Winzling. Interessant war zu beobachten, wie Winzling immer kräftiger wurde und in seinen Bewegungen agiler.
Eine Gruppe hat das Thema Fledermäuse aufgegriffen und weiter vertieft. Es wurden Sachbücher gelesen und eine Fledermauskette gebastelt.
Schön, dass wir dieses unter Naturschutz stehende Nachttier retten konnten. Die Kinder wurden anhand der Rettung von Winzling sensibilisiert, dass man auch schon mit so kleinen und wichtigen Aktionen, einen großen Beitrag zum Naturschutz leisten kann. Wir sind neugierig, in welche Richtung am Abendhimmel Winzling ausschwärmen wird. Vielleicht schaut er auf seiner Reise bei uns vorbei.
Für alle, die verletzten oder jungen Fledermäusen helfen wollen, hier noch einmal folgende wichtige Telefonnummern:
Bundesweites Fledermaus-Info-Telefon 030-284 984 5000
Nabu Hessen: Petra Gatz Telefon 06441-6790425 (E-Mail: petra.gatz@nabu-hessen.de)
Vielen Dank für die engagierte Unterstützung von Frau Magdalena Freund und die wissenschaftliche Beratung.