Bis die Blumenwiese auf dem Körler Friedhof einen solchen Namen verdient, braucht es noch Geduld, weil sich die mehrjährige Saatmischung erst entwickeln muss.
Die zentrale Stele wurde Ende August von einem Steinmetzbetrieb gesetzt. Hier werden durch die Friedhofsverwaltung demnächst Tafeln angebracht, auf denen die Namen der im Wildblumenfeld beigesetzten Personen zu lesen sein werden.
Mit der Neugestaltung des Körler Friedhofes kam in diesem Jahr eine neue Bestattungsform hinzu: Urnenbeisetzungen in einer Blumenwiese.
Hierfür wurde ein Fläche auf dem alten Friedhofsteil durch eine Garten- und Landschaftsbaufirma gestaltet. Hierzu zählte die Anlage neuer Gartenwege aus wasserdurchlässigem Material und die Pflanzung mehrerer Dutzend Sträucher und elf neuer Bäume, z.B. Burgenahorn, Blumenesche, Baumhasel oder einer Japanischen Nelkenkirsche. Bei der Sortenauswahl war das gewünschte, parkähnliche Erscheinungsbild wichtig, aber auch die Blütezeit der Bäume. Die Bäume haben sich den Sommer über gut entwickelt und machen keine Sorgen. Noch nicht zufrieden ist die Gemeinde Körle mit der Entwicklung der Wiesenfläche. Bewusst wurde auf die Aussaat einer einjährigen Blumenwiesenmischung verzichtet, denn dies würde ein jährliches Fräsen mit Neueinsaat bedeuten. Die verwendete, auf unsere Region angepasste Mischung ist mehrjährig und besteht zu 20 % aus Blumensamen und zu 80 % aus Wildgräsern. Je nach Trockenheit und Entwicklung wird diese Fläche 3-4 mal pro Jahr gemäht, damit Aufkeimlinge Licht bekommen. Aktuell ist auf der Fläche noch wenig von Blumenwiese zu erkennen. Bei einer Besichtigung, die kürzlich mit der Gartenbaufirma, dem Planer und der Friedhofsverwaltung stattfand, wurde eine baldige Mahd der Fläche und ein Nachpflanzen einzelner Stauden verabredet, um diesen Bereich schöner wirken zu lassen. Ansonsten wird noch Geduld nötig sein, bis sich im Laufe der Jahre eine artenreichere Blumenwiese entwickelt hat.
Hintergrund: Nachdem seit 2005 schon Rasengrabstätten als pflegeleichte Gräber in Körle angeboten werden, setzt die Gemeinde Körle mit den Wildblumengräbern als Ergänzung zu den anderen Bestattungsformen auf eine naturnahere Grabgestaltung. Auf diesem Grabfeld werden Beisetzungen ausschließlich in biologisch abbaubaren Urnen vorgenommen. Die Ruhefrist beträgt hier nur 15 Jahre, während die anderen Grabstätten eine Ruhefrist von 30 Jahren haben. Es gibt keine den Grabstellen zugeordneten Grabsteine oder Kreuze, sondern eine zentrale Stele. Informationen erhalten sie bei der Friedhofsverwaltung Tel. 05665 9498-15.