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Vom Kuckuck und Esel (Guxhagen-Körle)
Ausgabe 48/2025
Aktuelles aus Körle
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Aktuelles aus Körle

Blick in die Lagerhalle des Heizhauses "Auf dem Hollunder": Ob Holzhackschnitzel für die Wärmeerzeugung weiterhin eine Rolle spielen oder wo Luftwärmepumpen die bessere Alternative sind, soll auf Basis einer Wärmeplanung beantwortet werden

Wie kann eine ressourcenschonende und sichere Versorgung aller Gebäude in den vier Körler Ortsteilen künftig aussehen? Antworten auf diese Frage gibt der kommunale Wärmeplan, der jetzt einstimmig von den Körler Gemeindevertretern beschlossen wurde. Das Büro Qoncept aus Kassel erarbeitete seit Herbst 2023 die Wärmeplanung. Daran beteiligt war ein Arbeitskreis aus acht Bürgerinnen und Bürgern. Der Beschluss, den die Gemeindevertreter jetzt gefasst haben, bildet die Basis dafür, schließlich weitere Planungen im Bezug auf die Nahwärmenetze anzustellen – beispielsweise ob und wo eine Erweiterung sinnvoll sein könnte oder ob die beiden Netze „Auf dem Hollunder“ und „Am alten Schulgarten“ zu einem Netz vereint werden sollten. Der kommunale Wärmeplan identifiziert zudem Gebiete, in denen der Ausbau des Nahwärmenetzes höchstwahrscheinlich nicht sinnvoll ist, begründet durch neuere und damit besser gedämmte Gebäude, die relativ wenig Heizenergie benötigen. Auch eine lückenhafte Bebauung oder zu lange Leitungsstrecken können gegen einen Ausbau sprechen. Für Gebäude in diesen Bereichen wird in aller Regel eine Luftwärmepumpe die bessere Alternative sein.

Abgesehen von der Frage, wo welche Gebäudeheizung am sinnvollsten ist, wirft die Wärmeplanung auch einen Blick auf die Wärmeerzeugung der Nahwärmenetze. Sind Holzhackschnitzel weiterhin der Brennstoff der Zukunft? Wie kann der von Windkraftanlagen eingesetzte Strom in den Nahwärmenetzen eingesetzt werden und welche Potentiale bietet die Wärmegewinnung aus dem Grundwasser?

Der Wärmeplan sei eine „unerlässliche Hilfe, um Antworten auf solche Fragen zu erhalten“, sagte Bürgermeister Mario Gerhold in der Sitzung der Gemeindevertreter. Für Gebäudeeigentümer ergibt sich aus dem Beschluss keine Konsequenz –eine Verpflichtung, eine bestimmte Wärmeversorgung zu nutzen, besteht nicht.

Seitens der Fraktionen gab es volle Unterstützung zur Beschlussfassung – wenn auch Michael Greiner (CDU Fraktionsvorsitzender) die späte Zusendung des Wärmeplan-Abschlussberichts kritisierte. „Ich hoffe, dass wir eine gute gemeinsame Lösung hinbekommen“, sagte Michael Greiner. Wichtig sei, dass man sich vorhandene Ressourcen zunutze mache – wie die Windenergie. Gemeindevertreter Philip Wenzel betonte für die SPD-Fraktion, dass Körle mit der kommunalen Wärmeplanung „sehr weit voraus“ sei. Schließlich sei in Körle auf Antrag der SPD-Fraktion der Beschluss über die Erstellung eines Wärmeplans bereits im Herbst 2022 gefasst worden. Erst ein gutes Jahr später hatte das Land Hessen mit dem Hessischen Energiegesetzt zur kommunalen Wärmeplanung verpflichtet.