„Ich wünsche Ihnen einen schönen Weihnachtsmarkt, bei dem die Menschen friedlich und fröhlich zusammenkommen.“ Das betonte Hessens Innenminister Dr Roman Poseck, als er im Melsunger Rathaus den Bürgermeistern Timo Riedemann und Mario Gerhold einen Bewilligungsbescheid des Landes Hessen über 50.000 Euro überreichte. Es ist Geld aus dem Sofortprogramm „Sicherheit bei Veranstaltungen“ für die „Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit“. Melsungen und Körle schaffen gemeinsam Fahrzeugsperren zur Sicherung von Veranstaltungen an. Körle gehört seit 20 Jahren zum Ordnungsbehördenbezirk Melsungen.
18 Fahrzeugsperren gibt es bereits, weitere sechs kommen im Januar hinzu, wie die Bürgermeister erläuterten. Auch neun so genannte Überfahrsperren stehen zur Verfügung. Sie können bei Bedarf heruntergeklappt werden. Die Kosten für die neuen mobilen Sperren, die bei Veranstaltungen in Melsungen und Körle flexibel eingesetzt werden können, betragen 264.000 Euro. Körles Anteil beträgt 35.000 Euro.
Bürgermeister Gerhold hatte kürzlich in der Parlamentssitzung gesagt, es sei bedauerlich, sich mit diesem Thema überhaupt auseinandersetzen zu müssen. Zur 950-Jahr-Feier im Vorjahr habe man Sperren gemietet. Straßensperren durch das Querstellen von Schleppern seien eher „eine hemdsärmelige Lösung“, und es werde sicher zu Veranstaltungen kommen, bei denen man Fahrzeugsperren brauchen werde,
„Herzlichen Dank für das Förderprogramm“, sagte Gerhold bei der Übergabe des Bewilligungsbescheides und lobte „die gute Zusammenarbeit mit Melsungen“. Veranstaltungen machen nach den Worten Gerholds nur dann Spaß, „wenn man sorgenfrei feiern kann“.
„Wir wollen, dass in Hessen weiter gefeiert wird“, sagte Innenminister Poseck. Bei der geänderten Sicherheitslage müsse man „das rechte Maß finden“. Hessen sei auf einem guten Weg, „wir brauchen Pragmatismus und Augenmaß“. Poseck lobte die gute Zusammenarbeit zwischen Melsungen und Körle. Auf Hessen bezogen sagte er: „Die Weihnachtsmärkte finden so statt wie in den vergangenen Jahren. Es muss nicht jeder Weihnachtsmarkt so abgesichert werden wie in Frankfurt.“ An dem Programm „Sichere Veranstaltungen“ nehmen nach Angaben des Ministers 25 Städte in Hessen teil. Bisher seien 600.
000 Euro ausgezahlt worden, 1,5 Millionen seien für das Förderprogramm reserviert. Poseck: „Ich danke Melsungen und Körler, dass sie die Sicherheit so in den Mittelpunkt stellen.“
„Sehr gut und eng, besser kann man es sich nicht vorstellen.“ So beschrieb Melsungens Bürgermeister Riedemann die Frage des Ministers nach der Zusammenarbeit mit der heimischen Polizei. Zur Frage nach größeren Festen sagte Riedemann: „Es gibt eigentlich nichts, was wir nicht feiern.“ Die allgemeine Lage beurteilte der Minister so: „Es gibt ein Restrisiko, das können wir nicht ausschließen. Wir werden sicher keine Taschenkontrollen einführen.“
„Was macht der Handballverein?“, wollte der Minister am Ende des Treffens im Rathaus wissen. „Wir werden gegen Flensburg mit einem Tor Unterschied gewinnen“, antwortete der Bürgermeister. Wobei Riedemann gegenüber dem auch für den Sport zuständigen Minister ausdrücklich auch die guten Leistungen und die Jugendarbeit der SG Kirchhof lobte. „Wir brauchen eine neue Sporthalle“, hieß es aus der Gäste-Runde im Magistratssitzungssaal, wobei sich Poseck auch dafür interessierte, wie es mit der Spielstätte Kassel läuft. Die letzte Frage des Innenministers, ob die MT (Melsunger Turngemeinde) denn ihren Namen behalten werde, beantwortete Riedemann so: „Ich gehe fest davon aus.“