Fuchs, Katharina
„Zwei Handvoll Leben“
Familiengeschichten haben zur Zeit Hochkonjunktur, besonders diejenigen, die mit der Generation der Großeltern beginnen. Auch dieser Roman von Katharina Fuchs beruht auf zwei wahren Begebenheiten.
1919 kommt die neunzehnjährige Anna, gelernte Schneiderin, vom Spreewald nach Berlin, um der Armut zu entfliehen. Zunächst arbeitet sie als Verkäuferin, dann als Modedesignerin im berühmten Kaufhaus KaDeWe.
Zur gleichen Zeit wird Charlotte, eine Gutsherrentochter, von ihrer Tante und deren jüdischem Ehemann in die Leipziger Gesellschaft eingeführt. Beide Frauen begegnen ihrer großen Liebe, können sie aber nicht ausleben und heiraten stattdessen aus Vernunftgründen. Nach Kriegsende begegnen sie sich 1953 durch die Heirat ihrer Kinder und stellen fest, dass sie trotz aller Unterschiedlichkeit eine ähnliche Erfahrung verbindet.
Die Autorin hat die beiden Lebensgeschichten miteinander verflochten. Abwechselnd erzählt sie einen Abschnitt aus Annas Welt, dann aus Charlottes. Dabei baut sie immer geschickt kleine „Cliffhänger“ ein und erhält so die Spannung. Die Lebensgeschichte der Frauen erzählt sie sprachlich versiert und überzeugend.
Mary Pope Osborne
„Das magische Baumhaus“
...ist eine Kinderbuchreihe, geschrieben ab 1992.
In dieser Erfolgsreihe geht es um zwei Kinder namens Anne und Philipp, die mit Hilfe eines verzauberten Baumhauses an alle Orte und in jede Zeit fliegen können. Dafür brauchen sie nur ein Buch aufzuschlagen, auf ein Bild des Wunschortes zu deuten und sich dorthin zu wünschen. Dann beginnt sich das Baumhaus zu drehen, bis sie kurz darauf am gewünschten Ort sind. Auf diese Weise reisen Anne und Philipp in den ersten vier Bänden auf eigene Faust. Im vierten Buch kommt dann heraus, dass das Baumhaus Morgan gehört, deren Figur der mythischen Morgan le Fay nachempfunden ist. Im Auftrag von Morgan erleben sie zahlreiche Abenteuer und werden später auch von Merlin auf Reisen geschickt.
Bis Anfang 2022 wurden 59 Bücher dieser Reihe auf Deutsch veröffentlicht.
Die Autorin Mary Pope Osborne hatte die Idee für die Bücher, als sie in den 1990er Jahren beim Spazierengehen im Wald ein verfallenes Baumhaus sah. Sie stellte sich vor, wie das Baumhaus voller Bücher wäre und sobald man die Bücher öffnete, in die Zeit reisen würde, in der sich die Handlung des Buches abspielt.