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Waldecker Nachrichten
Ausgabe 26/2024
Aus dem Rathaus wird berichtet
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Protokoll

der 15. öffentlichen Ortsbeiratssitzung Netze am Dienstag, den 18.06.2024, Alte Schule

Tagesordnung:

1.

Begrüßung

2.

Sachstand zum Bau eines Umspannwerks in Netze

3.

Sachstand Naumburger Straße

4.

Demografie-Preis 2024

5.

Fortschreibung des Investitionsplans 2025 - 2028

6.

Verschiedenes

TOP 1:

Ortsvorsteher Dirk Möller eröffnet die Sitzung und begrüßt die Anwesenden. Er stellt die Ordnungsmäßigkeit der Einladung und die Beschlussfähigkeit der Sitzung fest. Den Anwesenden wird einstimmig Rederecht erteilt.

TOP 2:

Der Strom-Übertragungsnetzbetreiber Tennet plant bereits seit 2019 den Bau eines Umspannwerkes mit Phasenschiebertransformatoren im Bereich Waldeck. Die Anlage soll 2029 ans Netz gehen. Derzeit werden von dem Unternehmen 3 mögliche Standorte (Tiergarten, Fombach, Waldecker Weg) favorisiert, die allesamt in der Gemarkung Netze liegen. Der Flächenbedarf beläuft sich auf 25 ha, entspricht also der 37-fachen Größe des Netzer Sportplatzes. Am 11.6. hat ein Gespräch mit zwei Tennet-Mitarbeitern stattgefunden, an dem Bürgermeister Vollbracht, Ortsvorsteher Möller und mehrere interessierte Mitbürger teilgenommen haben.

Demnach treffen in der Region Waldeck wichtige Stromtrassen von Nord nach Süd, aber auch von West nach Ost aufeinander. Nach mehreren Raumanalysen hat Tennet die drei Standorte in Netze als besonders geeignet für leistungsflusssteuernde Maßnahmen ermittelt.

Tennet hat mit verschiedenen Landbesitzern Kontakt aufgenommen, um die betreffenden Ländereien zu erwerben. Nach Aussage der Tennet will man ein Planfeststellungsverfahren vermeiden, da eine Enteignung der Landbesitzer das Verfahren in die Länge zieht.

Am 2. Juli findet um 20 Uhr in Sachsenhausen in der Stadthalle eine öffentliche Ausschusssitzung statt, bei der Tennet das Projekt der Stadt Waldeck vorstellen will. Für Anfang September wird eine Bürgerversammlung im DGH angestrebt.

Bei den anwesenden Mitbürgern löst die Planung erheblichen Unmut aus, man ist aber nicht bereit, diese Planungen tatenlos hinzunehmen. Man möchte zunächst über die Rechtsanwälte der verschiedenen Bauernverbände und über andere Rechtsanwälte versuchen zu ermitteln, welche rechtliche Möglichkeiten die Bürger haben, den Bau des Umspannwerkes zu stoppen oder in der Dimension zu verringern. So könnte ein kleineres Umspannwerk, errichtet in weniger exponierter Lage, sich wesentlich besser ins Landschaftsbild integrieren lassen. Da die Leiterseile der Höchstspannungsleitung, die an Netze verbeiführt, erst im vergangenen Jahr erneuert und vermutlich auch verstärkt wurden, ist nicht davon auszugehen, dass die vorhandenen Netzkapazitäten bereits voll genutzt werden. Es wird der Kontakt mit dem Landkreis und dem Regierungspräsidium gesucht. Außerdem sollen Presse, Funk und Fernsehen eingeschaltet werden, um weite Bevölkerungsschichten zu erreichen. An den Ortseingängen könnten entsprechende Banner installiert werden. Es können Unterschriften gegen das Projekt gesammelt und / oder eine Onlinepetition gestartet werden. Die Netzer hoffen dabei auf Unterstützung aus anderen Stadtteilen, die durch den anschließend anstehenden Neubau von zusätzlichen Höchst- und Hochspannungsleitungen ebenfalls betroffen sein werden.

TOP 3:

Hessen Mobil und die Hessische Landesgesellschaft haben immer noch keinen Kontakt zu den Grundstückseigentümern aufgenommen, denen Teilflächen abgekauft werden sollen, um eine akzeptable Breite der Naumburger Straße zu erreichen. Das Verhalten von Hessenmobil bei dieser Baustelle lässt sehr zu wünschen übrig und grenzt an Arbeitsverweigerung.

Die Firma Strabag wird die Straßenbauarbeiten außerhalb der Ortslage erst im September/Oktober beginnen.

Am 25. Juni findet eine Absprache zwischen Hessenmobil und Goetel bezüglich der Glasfaser-Leerrohrverlegung in der Naumburger Straße statt.

TOP 4:

OV Dirk Möller hat die Ausschreibungsunterlagen für den Hessischen Demografiepreis an alle Vereinsvorsitzenden weitergeleitet. Weitere Informationen können unter hessen.de eingeholt werden, Einsendeschluss ist 10. Juli.

TOP 5:

Der Ortsbeirat beschließt einstimmig den diesem Protokoll anhängenden Investitionsplan 2025 - 2028.

TOP 6:

Die Kontaktdaten der Ansprechpartner während des Glasfaserausbaus sind in Waldecker Nachrichten zu finden.

Für den Ortsbeirat des Stadtteils Netze wird Lukas Bischof am Workshop „Stärken, Schwächen und Zielsetzungen der Nahmobilitätsförderung in Waldeck“ teilnehmen.

Netze, 19.06.2024
gez.: Dirk Möller, Ortsvorsteher
gez.: Ralf Seibel, Schriftführer