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Waldecker Nachrichten
Ausgabe 50/2025
Aus dem Rathaus wird berichtet
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Aus dem Rathaus wird berichtet

v.l.n.r.: Bürgermeister Nicolas Havel, Bauamtsleiter Martin Tepel und Wassermeister Andreas Mertens

Der Hochbehälter „Roter Berg“ im Waldecker Stadtteil Sachsenhausen ist ein zentraler Baustein der Trinkwasserversorgung der Nationalparkstadt Waldeck. Seit seiner Errichtung im Jahr 1949 sorgt er mit zwei Speicherkammern von jeweils 150 Kubikmetern Fassungsvermögen für eine zuverlässige Versorgung des Stadtteils Nieder-Werbe sowie der Halbinsel Scheid.

Nach mehr als sieben Jahrzehnten nahezu störungsfreien Betriebs wurde eine Undichtigkeit in einer der Behälterkammern festgestellt. Weitere Untersuchungen zeigten, dass für einen dauerhaft sicheren Betrieb eine umfassende Sanierung erforderlich ist.

„Die Wasserversorgung ist Teil der elementaren Daseinsvorsorge. Mit der Sanierung des Hochbehälters investieren wir gezielt in Sicherheit, Qualität und Zukunftsfähigkeit unserer Infrastruktur“, betont Bürgermeister Havel. „Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels und steigender Anforderungen an die Trinkwasserhygiene ist diese Maßnahme ein wichtiger Schritt.“

Der Magistrat der Stadt Waldeck beschloss daher im Jahr 2023, den Hochbehälter grundlegend zu sanieren und mit einer Auskleidung aus Polyethylen-(PE)-Platten auszustatten. Bereits im Jahr 2024 wurde als vorbereitende Maßnahme die Verrohrung der Schieberkammer vollständig erneuert. Hierbei kam eine hochwertige Edelstahlverrohrung zum Einsatz; die Kosten beliefen sich auf rund 40.000 Euro.

Ab Mai 2025 folgte die eigentliche Sanierung der Wasserkammern. Den Auftrag erhielt die Firma IKS aus Ingelheim, nachdem der Magistrat die Vergabe bereits im Dezember 2024 beschlossen hatte. Um den Hochbehälter während der Bauphase außer Betrieb nehmen zu können, verlegten die Mitarbeiter der städtischen Wasserversorgung im Vorfeld eine rund 300 Meter lange provisorische Umgehungsleitung. Diese Arbeiten waren nur in einer frostfreien Jahreszeit möglich, weshalb der enge Zeitrahmen von Mai bis Oktober 2025 zwingend einzuhalten war.

Bauamtsleiter Tepel erläutert:

„Die Sanierung erfolgte nach dem Prinzip einer Inliner-Auskleidung, wie man sie aus der Kanalsanierung kennt. Sämtliche Innenflächen der Wasserkammern wurden mit PE-Platten versehen. Das Trinkwasser kommt nun an keiner Stelle mehr mit Beton oder Putz in Kontakt - das ist ein großer hygienischer Vorteil.“

Zusätzlich wurde die Belüftung der Wasserkammern technisch erneuert und auf den aktuellen Stand gebracht. Das eingesetzte PE-Material ist ein in der Trinkwasserversorgung bewährter und durch den DVGW zugelassener Werkstoff, der unter anderem auch bei neuen Trinkwasserleitungen in der Region eingesetzt wird.

Die Bauarbeiten konnten Anfang Oktober 2025 erfolgreich abgeschlossen werden. Nach der anschließenden Reinigung und Desinfektion wurde der Hochbehälter Ende Oktober wieder an das Versorgungsnetz angeschlossen. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 303.500 Euro.

„Mit dieser Investition haben wir die Grundlage dafür geschaffen, dass der Hochbehälter ‚Roter Berg‘ für die nächsten Jahrzehnte zuverlässig seinen Dienst leisten kann“, so Bürgermeister Havel abschließend. „Das ist gut angelegtes Geld für kommende Generationen.“