Ehlen. Die Schuldezernentin des Landkreises Kassel, Silke Engler, refierte im Dorfgemeinschaftshaus Ehlen zur schulischen Ganztagsbetreuung ab dem Jahr 2026.
„Es ist fünf vor Zwölf, aber eigentlich schon später“, eröffnete die Schuldezernentin und Erste Kreisbeigordnete ihre Ausführungen zur Schulentwicklung in den nächsten 24 Monaten. Es sei eine große Herausforderung, die dem Landkreis Kassel als Träger seiner 49 Grundschulen gestellt werde: Ab dem Schuljahr 2026 muss die Ganztagsbetreuung in den Grundschulen über acht Stunden täglich organisiert sein. „Dieses Ziel ist alle Anstrengungen wert. Nicht nur, weil es Gesetz ist. Bildung und Erziehung unserer Kinder, sind eine unverzichtbare Investition in unsere gemeinsame Zukunft. Und gleichzeitig sorgen wir damit für eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, sagte Engler.
In unterschiedlicher Weise, in drei sogenannten „Profilen“, leisteten das bereits mehrere Schulen im Kreis. Damit das gehe, müssten Voraussetzungen vorliegen, wie das Angebot eines warmen Mittagessens und das Vorhandensein altersgerechter Gemeinschafts- und Aufenthaltsräume. Spiel- und Ruhemöglichkeiten seien weitere Erfordernisse. Ebenso bauliche Maßnahmen. Und auch die Bereitstellung von entsprechend qualifiziertem Personalb gehöre dazu.
Wie so oft, spiele auch hier die Frage der Finanzierung eine große Rolle. Die Schulumlage des Kreises steige. Im Jahr 2024 sei dies um einen Prozentpunkt geplant. Das wiederum sei für die zahlungspflichtigen Städte und Gemeinden des Landkreises eine Herausforderung. Andererseits müsse dort bedacht und wertgeschätzt werden, wie groß die Entlastung sei, die durch die Schulträgerschaft des Kreises in fachlicher, organisatorischer und qualitativer Hinsicht eintrete. Eine Leistung, die angesichts heutiger Erfordernisse von einzelnen Kommunen faktisch nicht mehr erbracht werden könne.