Dass die Feuerwehren in Wohratal monatlich einen Ausbildungsdienst zusammen veranstalten, ist so weit nichts Ungewöhnliches. In den vergangenen Monaten wurde aber das Thema Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung in den Fokus gerückt.
Innerhalb der Organisation der Feuerwehren gibt es eine Arbeitsgruppe, die sich mit dem Thema bereits intensiv beschäftigt.
Neben der Vorplanung von Wasserentnahmestellen an der Wohra und sogenannten Löschwasserumschlagsplätzen beschäftigt man sich in der Arbeitsgruppe auch mit der Optimierung der Ausstattung für das Thema Wald- und Vegetationsbrand.
Aufgrund der geänderten klimatischen Veränderung wird dieses Thema schon länger im Jahresausbildungsplan berücksichtigt werden.
Daher lag im Juli der Fokus auf dem Thema der Löschwasserbeschaffung. Die einzelnen Feuerwehren bildeten in eigener Regie die Wasserentnahme aus offenem Gewässer aus. Bei der gemeinsamen Ausbildungsveranstaltung in Wohra wurde die Wasserentnahme durchgeführt und an einen 500 Meter entfernten Wasserumschlagsplatz befördert. Hier musste das geförderte Löschwasser übergeben und an eine angenommene Brandstelle weitergefördert werden.
Hierbei unterstützte die Feuerwehr Stadtallendorf, die mit dem Wechselladerfahrzeug und dem Abrollbehälter Löschwasser 10.000 einen der acht Löschwasserkomponenten des Landkreises unterhält.
Im Anschluss wurde die Löschwasserkomponente den Feuerwehrkameradinnen und Kameraden vorgestellt.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf hat für den Bereich der überörtlichen Gefahrenabwehr hierzu ein tragfähiges Konzept erstellt, welches sich in der Umsetzung befindet. Hierbei werden acht Löschwasserkomponenten im Landkreis stationiert, welche in einem segmentierten Alarmplan bei entsprechenden Ereignissen zum Einsatz kommen könnten.
Die für die Gemeinde Wohratal zuständige Komponente wird in Rauschenberg, voraussichtlich im Jahr 2026 stationiert werden.
Im August wurde dann das Thema Brandbekämpfung aufgegriffen.
Mit Unterstützung des Landwirts Wilfried Herbst wurde oberhalb des Hainwäldchens auf einem abgeernteten Acker mehrere Stationen vorbereitet, wo verschiedene Arten der Brandbekämpfung simuliert werden konnten. Hierbei kamen nicht nur Löschwasser aus Strahlrohren, sondern auch Löschrucksäcke und auch handgeführte Bodenbearbeitungsgeräte zum Einsatz.
Hier wurde der kräftezehrende Einsatz deutlich, welcher bei an diesem Abend angenehmen Temperaturen, für solche Einsätze notwendig ist.
An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass diese Ausbildungen viel Vorbereitung und Absprache bedingen.
Es wurden ca. 40 Schläuche eingesetzt, welche am Folgetag durch die Feuerwehrtechnische Werkstatt in Stadtallendorf gereinigt, getrocknet und geprüft wurden und nur zwei Tage später durch Mitarbeiter vom Bauhof Wohratal zurückgeholt wurden. In dieser Zeit stellte uns die Feuerwehr Stadtallendorf außerdem Ersatzschlauchmaterial zur Verfügung.
Für die Ausbildung Brandbekämpfung wurde die Fläche wie berichtet von Wilfried Herbst vorbereitet. Um auch für den Fall einer ungewollten Brandausbreitung gerüstet zu sein stand uns an dem Abend das TLF 4000 der Feuerwehr Gemünden als Backup an der Übungsstelle zur Verfügung, denn auch wir müssen bei solchen aufwendigen Ausbildungen den Faktor Sicherheit beachten.
Die Feuerwehr Wohratal stellt mit drei Fahrzeugen nach dem Hessischen Katastrophenschutzkonzept einen Löschzug Brandbekämpfung. Da auch dieses Thema bereits bei der Übung der Katastrophenschutzlöschzüge im März 2024 bei einer Alarmübung geprüft wurde sehen sich die Einsatzkräfte nunmehr noch besser gerüstet.