Aus dem Rathaus wird berichtet
-Hugenotten, Waldenser sowie der Hugenotten- und Waldenserpfad-
In der Zeit vom 2. bis zum 12. April beherbergte die Gemeinde im Bürgerhaus eine Wanderausstellung „Wurzeln schlagen-Menschen und Pflanzen im Exil“. Diese wandert durch Hessen entlang der Wegroute des „Hugenotten- und Waldenserpfades“, die auch die Gemeinde Wohratal berührt. Im Beisein einiger Bürgerinnen und Bürger eröffneten am 2. April Bürgermeister Heiko Dawedeit sowie Frau Dr. Renate Buchenauer mit einem kleinen Empfang die Ausstellung.
In der Ausstellung waren Beiträge der wegen des Glaubens geflüchteten Hugenotten und Waldenser zur Kulturgeschichte von Acker- und Gartenbau, Ernährung und der Kochkultur zum Lesen präsentiert und bildlich dargestellt.
Auszüge aus der Ausstellung:
„Nach der Aufhebung des Edikts von Nantes im 1685 sahen sich immer mehr Protestanten gezwungen, aus Frankreich und dem Piemont ins Exil zu gehen, um in den Zufluchtsländern ihre Religionsfreiheit wiederzuerlangen. Nicht wenige der Flüchtlinge waren Gärtner und Landwirte. Besondere Fertigkeiten, das Wissen um Bodenbearbeitung, Anbau und Verarbeitung von Pflanzen ermöglichten den Hugenotten und Waldensern, in der Fremde Fuß zu fassen.
In Deutschland nahmen die Hugenotten und Waldenser vielseitigen Einfluss auf die Entwicklung der Kulturlandschaft, auf Hortkulturen und die Landwirtschaft. Küche und Essenskultur boten mit neuen und verfeinerten Pflanzenzüchtungen, agrartechnischen Erfindungen und ungewohnten Kochrezepten Möglichkeiten der Integration im Alltag“.
Die Ausstellung „wanderte“ von Wohratal weiter nach Wiesenfeld, dann weiter nach Schwalmstadt, Louisendorf, Frankenhain, Marburg, Neustadt und vom 18. bis 25. Juli nach Schwabendorf u. a. Orten.