(Foto: Gemeinde Wohratal)
Am 24. April 2025 fand in Wohratal eine Informationsveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger zum Thema der kommunalen Wärmeplanung (KWP) statt. Die Veranstaltung bot den Teilnehmenden eine Übersicht über Inhalte und Ablauf der Wärmeplanung, die bisherigen Zwischenergebnisse sowie die nächsten Schritte auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung.
Die kommunale Wärmeplanung soll als Planungsgrundlage für eine Umstellung der Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien dienen. Für die Erstellung des Wärmeplans hat die Gemeinde Wohratal die EAM EnergiewendePartner GmbH in Verbindung mit der HORIZONTE-Group GmbH beauftragt.
Im Rahmen der Veranstaltung stellte Robert Egelkamp von der EAM den rechtlichen Rahmen der kommunalen Wärmeplanung vor und gab einen Überblick über die Bestands- und Potenzialanalyse als Zwischenergebnisse der Wärmeplanung.
So müssen bestehende Heizungen ab 2045 ohne fossile Brennstoffe betrieben werden und neue Heizungen im Bestandsbau müssen ab Verabschiedung der Wärmeplanung 65 Prozent erneuerbare Energien einsetzen.
In der Bestandsanalyse wurden der Wärmebedarf, die bestehende Energieinfrastruktur und die Bebauungsstruktur von Wohratal erfasst. Die Potentialanalyse zeigt auf, welche erneuerbaren Energiequellen für die Wärmeversorgung genutzt werden können und wieviel Wärme in Folge von Gebäudesanierungen eingespart werden kann.
Es wurden Potenziale von regenerativen Wärmequellen aufgezeigt, wie die oberflächennahe Geothermie, Biomasse oder Solarthermie. Die Nutzung von Wasserstoff zur Wärmeversorgung von Gebäuden wurde dem gegenüber als unwahrscheinlich eingestuft, ebenso wie die Nutzung von Abwärme aus Industrieprozessen, Abwasserwärme oder Flusswasserwärme.
Im Ergebnis der kommunalen Wärmeplanung wird für einzelne Teilgebiete der Gemeinde Wohratal eine sinnvolle Art der zukünftigen Wärmeversorgung bestimmt. Bei diesen Wärmeversorgungsarten kann vor allem zwischen einer Einzelversorgung und einer Versorgung durch ein Wärmenetz unterschieden werden. Im Falle der Einzelversorgung wird davon ausgegangen, dass die gebäudeeigenen Heizungen nach und nach auf eine klimafreundliche Technologie umgestellt werden, wie zum Beispiel eine Wärmepumpe. Dem Gegenüber wird bei einem Wärmenetz die Wärme an einer zentralen Stelle regenerativ erzeugt und über erdverlegte Rohrleitungen an die Gebäude geliefert. Die wichtigsten Erfolgsfaktoren für den wirtschaftlichen Betrieb eines Wärmenetzes sind eine hohe Bebauungsdichte und eine hohe Anzahl an Anschlussnehmern im Versorgungsgebiet. Ist beides gegeben, kann sich die teure Investition in ein Wärmenetz voraussichtlich lohnen. Zu berücksichtigen ist hierbei jedoch auch, dass die zahlreichen erfolgreichen Wärmenetze in der Region durch das starke Engagement von ehrenamtlich tätigen Genossenschaften wirtschaftlich betrieben werden können.
Auf den Vortrag folgte eine offene Diskussion, in der auch Bürgermeister Heiko Dawedeit auf Fragen und Anregungen der Anwesenden einging. Dabei wurden unter anderem die Möglichkeiten zum Betrieb von Wärmepumpen thematisiert. Doch auch die Vorteile eines genossenschaftlichen Wärmenetzen wurden noch einmal hervorgehoben.
Nach der Fertigstellung der kommunalen Wärmeplanung im Herbst 2025 plant die Gemeinde eine weitere Informationsveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger zur Vorstellung der abschließenden Ergebnisse.
Für dieses Vorhaben wurde der Gemeinde Wohratal eine Förderung von bis zu 90 Prozent der Kosten im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative bewilligt.
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei.
Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Klimaschutzmanagerin der Gemeinde Wohratal Frau Juliane Liebelt, Tel.: 06422 / 808-330, Mail: j.liebelt@kirchhain.de