Bei der Anmeldung für die Abenteuertage auf dem Dörnberg stellten sich die Jungs einen blauen, sonnigen Himmel und abends einen Sternenhimmel vor. Davon sollte es während der zwei Tage allerdings kaum etwas geben.
Am 07.10. versammelte sich die Gruppe am Jugendzentrum. Vollgepackt ging es im 9-Sitzer der Kinder- und Jugendarbeit in Richtung Dörnberg. Trotz des bewölkten Himmels war die Vorfreude groß.
Am Dörnberg angekommen, ging es zu Fuß ca. 1,3 km hinauf zur Hütte – ohne fließendes Wasser oder Strom. Nach dem herausfordernden Aufstieg mit eigenem Gepäck (ohne Handys oder ähnlichem) und allem, was zum Leben in den zwei Tagen gebraucht wurde, wurden zunächst die Betten gerichtet und die Umgebung erkundet, bevor es ans Holzsammeln ging. Nachdem ausreichend Holz gesammelt war, starteten die Jungs mit eigenen Schnitzprojekten. Im Laufe der zwei Tage entstanden viele tolle geschnitzte Werke, die zum Teil auch mit nach Hause genommen wurden.
Am ersten Nachmittag wurde mithilfe eines Feuerstahls das Feuer entzündet. Die hohe Luftfeuchtigkeit und das nicht ganz trockene Brennmaterial machten das Ganze zu einer echten Herausforderung. Mit gegenseitiger Unterstützung und gemeinsamen Tipps gelang es schließlich doch! Nachdem das Feuer brannte, wurde über dem offenen Feuer gekocht. Am ersten Abend gab es One-Pot-Tortellini in einer leckeren Tomatensauce. Abgeschlossen wurde der Tag mit Stockbrot und einigen Runden des beliebten Spiels „Werwolf“, bevor es vom Lagerfeuer in die Schlafgemächer ging.
Nach einer ersten Nacht in warmen Schlafsäcken traf sich die Gruppe am Morgen erneut vor der Hütte. Der erhoffte blaue Himmel ließ weiter auf sich warten. Stattdessen steckte die Hütte – wie schon am Vortag – mitten in einer Wolke. Immer wieder schien es zu nieseln; ob es sich wirklich um leichten Regen oder einfach um die Feuchtigkeit der Wolke handelte, war nicht eindeutig. Klar war nur: Es sollte sich im Laufe des Tages nicht bessern. Die Jungs störte das Wetter allerdings kein bisschen. Im Gegenteil: Sie nahmen es mit Humor und es entstand das Motto „Wer kann schon behaupten, zwei Tage in einer Wolke gelebt zu haben?“
Nach einem gemeinsamen Frühstück wurde weiter an den Schnitzprojekten gearbeitet. Anschließend stand der Aufstieg auf den Hohen Dörnberg auf dem Programm. Nach dem anstrengenden Aufstieg am Vortag sollte dieser Weg – nun ohne Gepäck – kein Problem sein. Oben angekommen, war die Sichtweite auf etwa 50 Meter begrenzt. Dort wartete ein Großgruppenspiel auf die Teilnehmer: Die Aufgabe bestand darin, mit einem 10-Meter-Seil verschiedene Formen zu legen, ohne das Seil währenddessen loszulassen oder abzulegen. Nach einfachen Formen wie Kreis, Rechteck und Dreieck meisterte die Gruppe auch komplexere Aufgaben wie einen Stern oder das „Haus des Nikolaus“.
Wieder an der Hütte angekommen, verzog sich die Gruppe zum Aufwärmen in die trockenen Räume. Es wurden Spiele wie Uno, „Mensch ärgere dich nicht“ oder Schach gespielt. Im Anschluss wurde das Gemüse, das vom Eschenhof gestellt wurde, für eine Suppe geschält und klein geschnitten. Anschließend ging es wieder nach draußen: Das Feuer wurde erneut entfacht, weiter geschnitzt und zeitgleich eine leckere Suppe über den Flammen gekocht.
Nach dem Abendessen gab es noch eine kurze Nachtwanderung. Die Gruppe wurde von Kühen überrascht, die auf dem Weg standen, die nächtlichen Wanderer neugierig musterten und dann unbeeindruckt weitergrasten. Wieder am Lagerfeuer angekommen, wurden noch einige Runden Werwolf gespielt und Tee getrunken, um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.
Am zweiten Morgen überraschte die Jungs beim Verlassen der Hütte endlich der blaue Himmel – auch wenn dieser Zustand nicht lange anhielt. Immerhin war es nicht mehr so neblig wie an den beiden Tagen zuvor. Es war bereits der letzte Morgen in der Hütte. Gemeinsam wurden die Betten geräumt, gefrühstückt und noch einmal über die drei gemeinsamen Tage gesprochen, bevor es an den Abstieg ging.
Das Resümee der Gruppe fiel durchweg positiv aus. Trotz unterschiedlicher persönlicher Highlights waren alle zufrieden – mit den Aktivitäten, dem Gruppenzusammenhalt und den gemeinsamen Erlebnissen. Dass es fast durchgehend neblig war, erwähnte niemand.
Jugendarbeiter Lucca Herbst zeigte sich ebenfalls zufrieden:
„Der Zusammenhalt in der Gruppe war wirklich gut! Vor Beginn der Abenteuertage bestand die Befürchtung, dass es zu kalt und nass wird und die mangelnde Aussicht bemängelt werden könnte. Die Gruppe hat das Gegenteil bewiesen und gezeigt, dass der Fokus auf dem Miteinander, dem Schnitzen und den Aktivitäten liegt – und das Wetter zur Nebensache wurde.“
Wenn das Angebot wie geplant im kommenden Jahr wieder stattfindet, äußerten die Jungs großes Interesse, erneut teilzunehmen.