Am 09. November fand die alljährliche Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht 1938 im Kulturladen in Wolfhagen statt. Mit bewegenden Vorträgen und Lesungen versetzten die Schüler Firuze Azizi und Jonathan Schad
von der Walter-Lübcke-Schule sowie Ernst Klein, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, die jüdische Geschichte mit aufzuarbeiten, die Teilnehmer in eine Zeit zurück, als die jüdischen Einwohner Wolfhagens ganz selbstverständlich zu unseren Nachbarn und Freunden gehörten. Aber auch, wie Hass und Hetze diese Gemeinschaft zerstörte und die Nacht vom 09. auf den 10. November 1938 Symbol für das gesamte zukünftige Leid der jüdischen Gemeinschaft wurde.
Bürgermeister Scharrer betonte in seiner Ansprache, dass dieses Leid durch Worte sowie durch das Schweigen und Wegsehen der Gesellschaft entstanden ist und uns dies gerade in der heutigen Zeit Mahnung und Lehre zugleich sein müsse. Musikalisch umrahmt wurden die Vorträge durch die Violinistin Yana Krasutskaya, die mit ihrem stimmungsvollen Spiel eine berührende Atmosphäre schuf.
Im Anschluss zogen die rund 100 Teilnehmer in einem Schweigemarsch zum Standort der ehemaligen Synagoge in der Mittelstraße. Dort wurde zum Gedenken und zur Mahnung ein neues Denkmal enthüllt.