Am Samstag durfte Bertha Kulke aus Hausbach im Seniorenheim Myosotis ihren 100. Geburtstag feiern. Unter den Gratulanten zu diesem besonderen Anlass waren auch Helmut Harth, der Bürgermeister der Gemeinde Losheim am See, und der Hausbacher Ortsvorsteher Bernd Quinten, welche die Glückwünsche des Gemeinde- bzw. Ortsrates überbrachten.
Neben Darbietungen des Hausbacher Musikvereins durfte sich Frau Kulke über die Ansprachen von Bürgermeister Helmut Harth, Ortsvorsteher Bernd Quinten und der Pfarrerin Wiebke Reinhold freuen.
Ortsvorsteher Bernd Quinten ging in seiner Rede auf das stets freundliche und hilfsbereite Wesen der Jubilarin ein und stellte dabei insbesondere ihre Hilfe im gemeindlichen und kirchlichen Bereich heraus – beispielsweise das Engagement im Roten Kreuz sowie der Frauengemeinschaft. Ebenso bedankte er sich bei dieser Gelegenheit für die Spende eines 300 Jahre alten historischen Wassertroges, den Bertha Kulkes Mann Hubert im Rahmen von Baumaßnahmen in den 80er-Jahren vor der „sicheren Zerstörung“ gerettet hatte. Bei der demnächst geplanten Einweihung möchte Frau Kulke selbstverständlich gerne anwesend sein.
Am Ende der Reden überreichte der Bürgermeister die Geschenke der Ministerpräsidentin, der Landrätin sowie der Gemeinde Losheim am See. Der Ortsvorsteher überreichte neben dem Geschenk des Ortsrates noch ein Geldgeschenk der Hausbacher Vereinsgemeinschaft. Von so viel Dankbarkeit zeigte die Jubilarin sich sehr gerührt, auch wenn sie vor den Feierlichkeiten noch gescherzt hatte, sie würde „einfach alles über sich ergehen lassen.“
Die rüstige Seniorin, der man das hohe Alter kaum anmerkt, wurde 1923 in Münchenstein bei Basel als Tochter einer Deutschen und eines Niederländers geboren mit dem Namen Bertha von Dijk. In ihrer Jugend zog die ganze Familie zum Großvater nach Holland, wo sie und ihre Schwester die Schule besuchten. Der Krieg führte sie schließlich nach Berlin, wo sie ihren späteren Mann, den Förster Hubert Kulke, kennenlernte. Als Förster derer von Boch verlagerte Hubert Kulke seinen Lebensmittelpunkte mit seiner Frau schließlich in den Losheimer Ortsteil Hausbach. Als ihr Mann zum Hausbacher Ortsvorsteher wurde, war Bertha Kulke neben ihrer beruflichen Tätigkeit bei der Firma Streif auch als „First Lady“ von Hausbach aktiv, wie Bernd Quinten bei deiner Ansprache mit einem Augenzwinkern verriert.
Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 2014 lebte Frau Kulke bis November 2022 nach wie vor im eigenen Haus, wo sie sogar noch im Garten arbeitete. Nach einem Sturz war sie jedoch auf einen Rollator und mehr Betreuung angewiesen und siedelte in das Wohnstift Myosotis um. Hier wird die lebensfrohe Wahl-Hausbacherin häufig von ihrer alten Nachbarschaft oder von ihren weiter entfernt lebenden Nichten und Neffen besucht. Außerdem vertreibt sie sich gerne die Zeit mit Handarbeiten und Lesen. Langeweile kennt Bertha Kulke nicht und scherzte bei ihrer Geburtstagsfeier zudem, dass sie plant, mindestens 105 Jahre alt zu werden. Alle anwesenden Gratulanten wünschten ihr von Herzen, dass dieser Wunsch in Erfüllung gehen möge.