Ende April durften die Kinder der Klasse 3.3 der Grundschule Losheim einmal hautnah erleben, was Partizipation/Beteiligung bedeutet und an zwei Vormittagen im Rahmen von Projekttagen an einer Zukunftswerkstatt teilnehmen.
Im Rahmen ihrer Ausbildung zur Moderatorin für Kinder- und Jugendbeteiligung, führten Astrid Härtel von der Gemeindeverwaltung und Annette Reichmann das Projekt durch. Ziel war es einen „Ort für naturnahes Lernen“ zu entwickeln, d.h., in diesem Fall die ungenutzte Fläche hinter dem Schulgebäude in einen Schulgarten umzuplanen. Zukunftswerkstätten sind ein erfolgreiches Konzept, um auch schon die Jüngsten in Planungsprozesse mit einzubinden und damit auch erfolgreich an der Gestaltung ihrer Umwelt zu beteiligen. Zukunftswerkstätten bestehen der Regel aus drei Phasen, die die Schülerinnen und Schüler der Klasse von Monica Becker mit viel Spaß, Neugier und Enthusiasmus erledigt haben.
Am ersten Tag ging es nachdem dem Kennenlernen zunächst erst einmal mit der Kritikphase los. Die Kinder wurden mit einem Spiel in drei Gruppen eingeteilt und sollten sich bei einem Rundgang über das brachliegende Schulgelände überlegen, was gut und schlecht dort ist. Wieder im Klassenzimmer angekommen, wurden die Beobachtungen und Kritikpunkte der Kinder gesammelt, aufgeschrieben, sortiert und besprochen.
In der darauffolgenden Fantasiephase wurden die Kinder erst einmal auf eine Traumreise durch einen Fantasiegarten geschickt, den sie danach auch malen durften. Zur Stärkung gab es zwischendurch das berühmte Dosenfrühstück und Pausen zum Austoben.
Der zweite Tag startete mit einem Aufwärmspiel, dann ging es in die Realisierungsphase. Hierzu wurden zunächst in einem sogenannten „Ideensprint“ zu den Themen „Was soll in unserem Garten wachsen“, „Mit welchen Materialien wollen wir bauen“, „Was möchten wir in dem Garten machen“, die Wünsche und Ideen an der Tafel gesammelt und von allen Kindern der Klasse mit Punkten bewertet und eine „Bestenliste“ erstellt. Ergebnis: es soll unbedingt Obst angepflanzt werden, es muss unbedingt eine „Chill-Ecke“ geben, der Zaun sollte erneuert oder entfernt werden und einiges mehr.
Damit die Umsetzung auch Hand und Fuß bekommt, erhielten die jungen Bauherren nun die Möglichkeit in drei Teams ihre Ideen für den neuen Schulgarten auch in Modelle umzusetzen. Im Musikraum wurde ein Tisch mit unterschiedlichen Materialien (Korken, Knöpfe, Federn, Pappen, bunten Steinen etc.) aufgebaut und los ging es mit dem Modellbau. Mit Unterstützung der Klassenlehrerin Monica Becker, der Referendarin Mareike Debong und der Integrationshelferin Anna Rao liefen die Heißklebepistolen warm. Zwei der drei Gruppen haben professionell eine Skizze erstellt, die anderen fingen direkt an zu werkeln. Herausgekommen sind drei unterschiedliche, kreative und ganz großartige Entwürfe, deren Umsetzung nun in den Händen der Gemeinde liegt.
So waren am Ende des Vormittags der Bürgermeister Helmut Harth, der Schulleiter Thomas Seiwert und der Gartenbaumeister Patrik Mertes zur Präsentation der Modelle in die Klasse eingeladen. Alle waren sehr beeindruckt und begeistert von den Ergebnissen der jungen Bauherren. Und so wurden bei der anschließenden Besichtigung des Geländes dann auch direkt Pläne für den Start der Umsetzung einiger der Vorschläge gemacht. Ende Mai rückte bereits die Gartenkolonne an und die Kinder konnten auch schon die ersten Blumensamen säen.
In nächsten Schritt wird nun von den Schülerinnen und Schülern ein Plan erarbeitet werden, wie die Beete gepflegt werden, so dass sie noch lange davon profitieren und demnächst auch eigene Früchte oder Gemüse ernten können.
Uns hat das Projekt sehr viel Spaß gemacht und wir sind begeistert von der schnellen Umsetzung.
Text: Astrid Härtel und Annette Reichmann, Fotos: Jennifer Verwein, Astrid Härtel (Gemeinde)