Abstellanlagen in der Gemeinde

Wie gut die Etablierung des Fahrrades als Verkehrsmittel im Alltag funktioniert, liegt nicht nur an der individuellen Bereitschaft der Menschen, dass Fahrrad zu benutzen. Vielmehr werden unsere Entscheidungen bei der Wahl der Mobilitätsform auch durch äußerliche Gegebenheiten wie bspw. infrastrukturelle Einrichtungen beeinflusst.

Für den Radverkehr sind dies neben Radwegen insbesondere stabile und sichere Abstellmöglichkeiten an Zielen des Alltagsverkehres.

In Vorbereitung zur diesjährigen Stadtradel-Kampagne vom 11. Juni bis zum 1 Juli wurden die vorhandenen Abstellmöglichkeiten im Kernort Losheim einem Praxistest unterzogen. Ziel der Kampagne im Juni ist es, im dreiwöchigen Aktionszeitraum möglichst viele Kilometer im Alltag mit dem Fahrrad zurückzulegen und so ein Zeichen für den Klimaschutz zu setzen. Wie viele Kilometer schlussendlich zusammen kommen, ist also indirekt auch von der Qualität der Abstellangebote abhängig.

Für den Test wurde eines der kürzlich angeschafften Dienstfahrräder des Rathauses verwendet. Dessen Geometrie und Abmessungen entspricht weitestgehend den Standards der meisten heute im Einsatz befindlichen „E-Bikes“.

Aber was sind überhaupt gute Fahrrad-Abstellmöglichkeiten?

Hier gibt es unter Radfahrenden natürlich unterschiedliche Vorlieben, allerdings können die Kriterien für gute Fahrradständer allgemein wie folgt formuliert werden:

• Der Fahrradrahmen und ein Laufrad sollen gleichzeitig am Radständer angeschlossen werden können.
• Das Fahrrad steht standsicher und darf nicht aus dem Ständer herausrollen.
• Felgen und andere Teile des Fahrrades dürfen durch das Parken nicht beschädigt, Lackschäden sollen durch Vermeidung von scharfen Kanten verhindert werden.
• Einseitige Anlehnmöglichkeit für den Fahrradrahmen ist wünschenswert.
• Das Abstellen und Entnehmen soll einfach und schnell möglich sein (selbsterklärend).

Vorderrad- und Spiralhalter sind „Felgen-Brecher“ und daher ungeeignet. Das Fahrrad kann in diesen Abstellsystemen leicht umfallen und das Vorderrad verbogen werden. Prinzipiell sollten diese Systeme der Vergangenheit angehören. Allerdings sind Sie auch in der Gemeinde Losheim am See noch teilweise im Einsatz, wie die nachfolgenden Fotos verdeutlichen. Dieser Umstand sorgt bei Radfahrenden regelmäßig für Unverständnis. Neben den zuvor beschriebenen Kriterien wirken sich die schmalen Vorderradhalter generell limitierend für viele Fahrräder aus. Neben Mountainbikes haben moderne E-Bikes heute häufig breitere Reifen, als es früher üblich war. So stößt der „Felgen-Brecher“ schnell an seine Grenzen, wenn es darum geht, das Fahrrad überhaupt einzustellen.

Vorderradhalter (verschiedene Ausführungen)

Ein guter Fahrradständer soll so konstruiert sein, dass er allen Fahrrädern einen stabilen Halt bietet. Dies bedeutet, dass Fahrräder unterschiedlichster Rahmengröße stabil und sicher im Ständer stehen müssen. Auch beim Beladen des Gepäcksträgers muss das Fahrrad ohne manuelles Festhalten sicher stehen können und darf nicht abrollen oder umkippen. Zudem muss darauf geachtet werden, dass die Felgen des Fahrrades im Falle des Umkippens nicht beschädigt werden.

Fahrradbügel oder Vorderrad-Rahmenhalter erfüllen diese Kriterien am besten. Hier kann der Rahmen an einer Stange angelehnt und das Laufrad fixiert werden. Idealerweise sollte außerdem ein Schutz vorhanden sein, damit beim Anlehnen keine Lackschäden entstehen.

Nachfolgend einige Beispiele für Abstellanlagen mit Vorderrahmenhaltern:

Vorderrad-Rahmenhalter (verschiedene Ausführungen)

Auch einfache Anlehnbügel erfreuen sich mittlerweile zunehmender Beliebtheit. Dies liegt hauptsächlich an den multifunktionalen Einsatzmöglichkeiten, die diese Art der Fahrradständer erlauben. Zusätzlich bieten die Bügel Vorteile für spezielle Fahrradtypen, wie beispielsweise Lastenfahrräder.

Anlehnbügel (verschiedene Ausführungen)

Abschließend kann festgehalten werden, dass bereits viele funktionale Fahrradabstellanalgen im Gebiet der Gemeinde Losheim am See zum Einsatz kommen. Auch sind an den meisten Stellen ausreichend Fahrradständer vorhanden, was an dieser Stelle auch gewürdigt werden soll. Lediglich an einigen Örtlichkeiten besteht der Bedarf nachzubessern, da sich Radfahrende ansonsten häufig nicht willkommen fühlen und andere Elemente im öffentlichen Raum, wie beispielsweise Laternenmasten, Verkehrsschilder oder Bäume zweckentfremden.

Falls Sie vor Ihrem Unternehmen oder Geschäft eine öffentliche/halböffentliche Fahrradabstellanlage planen, können Sie sich durch verschiedene Leitfäden zum Thema „Fahrradparken“ inspirieren lassen. Im Internet finden Sie diese mittlerweile in großer Zahl, z.B. unter dem nachfolgenden Link: https://www.klimaaktiv.at/dam/jcr:01a70337-f7ee-4503-9e5c-30ff48bb0051/Leitfaden_Fahrradparken_Web_2015-05-27-1.pdf

Eine gute Gelegenheit, das Fahrrad über drei Wochen als Verkehrsmittel zu testen und sich ein Überblick über die Fahrrad-Abstellanlagen zu verschaffen, bietet die Kampagne Stadtradeln (www.stadtradeln.de). Die Gemeinde Losheim am See nimmt vom 11. Juni bis zum 1 Juli auch in diesem Jahr wieder an der deutschlandweiten Kampagne teil.

Anmeldungen sind auch jetzt schon unter:

https://www.stadtradeln.de/losheim möglich

Jeder Teilnehmende, der sich in einem Team in der Gemeinde registriert und seine Kilometer während der Kampagne aufzeichnet, setzt ein Zeichen für den Radverkehr in der Gemeinde Losheim am See.

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