Weg für generationenübergreifende Nutzung bereitet:
Alexander Schuhler, Geschäftsführer Marienhaus GmbH und der Erste Beigeordnete Stefan Palm bei der Vertragsunterzeichnung vor dem Losheimer Krankenhausgebäude
Die Gemeinde Losheim am See erwirbt von der Marienhaus-Gruppe die Liegenschaften des ehemaligen Krankenhauses St. Josef in Losheim
Die Marienhaus-Gruppe und die Gemeinde Losheim am See ebnen gemeinsam den Weg für eine neue Nutzung am ehemaligen Standort des Krankenhauses St. Josef. Die Gemeinde Losheim am See hat gemäß Beschluss des Gemeinderates die gesamten Liegenschaften des ehemaligen Krankenhauses vollständig erwerben. Dabei handelt es sich um eine Gesamtfläche von über 21.000 m² einschließlich diversen Klinik- und Nutzgebäuden sowie Parkplatz und Grünflächen in zentraler Lage des Kernortes Losheim. Über den marktkonformen Kaufpreis haben Gemeinde und die Marienhaus-Gruppe Stillschweigen vereinbart.
Kurz nach der Schließung der Klinik Ende 2020 hatte die Gemeinde Losheim am See verbunden mit Planungen einer generationenübergreifenden Nutzung ihr Interesse an einer engen Zusammenarbeit oder dem Erwerb des Areals geäußert. Ziel ist es, Wohn-, Versorgungs- und Betreuungsangebote für die Bürgerinnen und Bürger zu realisieren und zugleich die Attraktivität der Gemeinde weiter zu steigern. Dabei sollen auch die bereits bestehenden Nutzungen im ehemaligen Klinik-Komplex (Kita mit 8 Gruppen, Dialysepraxis, Ärztlicher Bereitschaftsdienst) fortgeführt werden.
Der Erste Beigeordnete Stefan Palm: „Wir freuen uns, mit der Marienhaus-Gruppe eine für beide Seiten gute Lösung für den Erwerb der Liegenschaften durch unsere Gemeinde gefunden zu haben. Nun wollen wir mit der gebotenen Sorgfalt, ein Nutzungskonzept für Jung und Alt in den gemeindlichen Gremien beraten und dann schrittweise umsetzen. Nach dem derzeitigem Planungsstand werden wir in dieser sehr guten zentralen Lage eine neue Kindertagesstätte errichten. Weiteren Angeboten im Sinne von Familienzentrum, Jugendcafe, Coworkingspaces, Außenstelle der Verwaltung und einer Wohnbebauung stehen wir offen gegenüber und laden Interessierte herzlich ein, den Dialog mit uns aufzunehmen.“
Alexander Schuhler, Mitglied der Geschäftsführung der Marienhaus-Gruppe: „Als christliches Gesundheitsunternehmen und vor dem Hintergrund, dass die Wurzeln unseres Standortes in Losheim bis in das Jahr 1885 zurückreichen, lag es uns besonders am Herzen, einen neuen Eigentümer zu finden, der eine nachhaltige Lösung für die Menschen in der Region realisieren will. Daher haben wir bereits vor der Schließung Ende 2020 das Gespräch mit der Gemeinde gesucht und aufgenommen. Gerne haben wir auch dem Wunsch entsprochen, den bestehenden Betrieb der Rettungswache sowie der Dialysepraxis fortzusetzen und darüber hinaus die Umsetzung von acht Kita-Gruppen im ehemaligen Bettenhaus als Erweiterung des Kinderbetreuungsangebotes in Losheim am See ermöglicht. Einer innovativen Ergänzung des Standortes durch weitere Betreuungs- und Versorgungsangebote für die Menschen der Region steht nun nichts mehr im Wege.“
Im Vorfeld des Grundstückstransfers mussten einige Untersuchungen und organisatorische sowie bürokratische Aufgaben bewältigt werden:
Als erste Schritte hat die Gemeinde einen Eigenbetrieb zum Ankauf und zur Weiterentwicklung von Immobilien gegründet. Parallel wurden ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept und ein Wertgutachten für das Krankenhausareal erstellt sowie ein Wirtschaftsplan verabschiedet. Ebenso wurden Anträge auf Fördermittel durch das Saarland gestellt. Zudem wurden Wartungs- sowie Mietverträge und Unterhaltungserfordernisse geprüft.
Die Entwicklung des Areals stellt nicht nur aufgrund der Größe von über zwei Hektar eine anspruchsvolle Herausforderung für die Gemeinde dar. Die Baustrukturen des ehemaligen Krankenhauses sind in über 130 Jahre ständig gewachsen und dementsprechend mit einer verschachtelten Infrastruktur versehen.
Die Gemeinde Losheim am See sieht durch den Erwerb eine einmalige sehr große Chance mit einem integrierten städtebaulichen Modellprojekt eine zukunftsweisende Neuentwicklung anzugehen, welches dem Wohle der Allgemeinheit und allen Losheimerinnen und Losheimern dient. Zugleich können damit mögliche negative städtebauliche Entwicklungen vermieden werden.
Ortsrat und Gemeinderat werden nun gemeinsam mit der Verwaltung die weiteren Schritte intensiv beraten, um hier im Ortszentrum von Losheim möglichst schnell eine gewinnbringende Entwicklung zu initiieren. Durch den Erwerb des Areals hat die Gemeinde bezüglich der Zukunftsgestaltung dieses wichtigen Quartiers nun „den Hut auf“ und will über einen Bebauungsplan Rechtssicherheit für alle Bauvorhaben schaffen.