Die bundesweite Aktion "Gelbes Band" funktioniert ganz einfach: Obstbaumbesitzerinnen und –besitzer können ihre Bäume durch ein gelbes Band kennzeichnen und damit signalisieren: Hier darf kostenlos und ohne Rücksprache geerntet werden. Verbraucherinnen und Verbraucher können so für den Eigenbedarf kostenlos Obst in ihrer Umgebung ernten und verwenden. Dadurch werden die wertvollen Früchte doch noch verwertet.
So funktioniert’s
Wer Obstbäume oder –sträucher besitzt, aber während der Obstsaison die vielen Früchte nicht abernten kann, markiert die Bäume und Sträucher mit einem gelben Band. Dieses signalisiert: Hier dürfen die Früchte ohne Rücksprache und für den eigenen Bedarf gepflückt und bereits von diesem Baum gefallenes Obst kostenlos aufgelesen werden – unter Einhaltung der unten aufgeführten Verhaltensregeln. So sorgt die Aktion dafür, dass in Deutschland mehr Obstbäume abgeerntet und das Obst verwertet wird.
Sie möchten Obst ernten?
Damit Sie und andere Freude an der Aktion haben, bitten wir Sie, folgende Verhaltensregeln beim Ernten zu beachten:
Ernten Sie ausschließlich von Bäumen und Sträuchern, die ein gelbes Band tragen. Denn nur deren Früchte wurden von den Besitzerinnen und Besitzern für die Ernte freigegeben.
Seien Sie achtsam gegenüber der Natur und respektieren das Eigentum anderer. Gehen Sie behutsam mit den Obstbäumen um.
Ernten Sie nur, was – ohne Benutzung von Leitern o.ä. – in Reichweite hängt oder lesen Sie die Früchte vom Boden auf.
Achten Sie beim Betreten der Obstwiese auf Bodenunebenheiten, herumliegende Äste oder andere mögliche Gefahrenstellen.
Ernten Sie nur so viel, wie Sie tatsächlich verbrauchen können.
Prüfen Sie, ob das Obst noch gut ist. Lassen Sie sich von einer braunen Stelle nicht abschrecken. Diese können Sie einfach ausschneiden. Waschen Sie die Früchte vor dem Verzehr gründlich ab.
Bei Fragen können sich sowohl Obstbaumbesitzer*innen als auch Verbraucher*innen gerne an den Fachbereich 4: Umwelt und Gemeindeentwicklung der Gemeinde Losheim am See wenden.
Aus Sicht des Klimaschutzes ist die Aktion in ihrem Wert kaum zu beziffern, leistet aber dennoch einen Beitrag zum Klimaschutz vor Ort.
Ein Beispiel:
Ein Kilogramm Bioäpfel, in der Region angebaut und im Supermarkt erworben verursacht, sofern es im Herbst gegessen wird, ca. 0,2 Kilogramm CO2-Äquivalente. Ein gleichwertiger Apfel aus Neuseeland dagegen ca. 0,8 Kilogramm CO2-Äquivalente. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass sich der CO2 Verbrauch der regionalen Äpfel im Laufe des Jahres erhöht, da die Lagerung bis ins kommende Jahr sehr energieintensiv ist.1 Es wird deutlich, dass ein regionaler Apfel seine klimaschonende Wirkung am besten entfalten kann, wenn er auch saisonal gegessen wird.
Für die Äpfel die im Rahmen der Aktion „gelbes Band“ überspitzt gesagt „gerettet“ werden sind die obigen Zahlen allerdings hinfällig. Eine genaue Bezifferung ist hier schwierig aber auch nicht zwingend notwendig, da jedem einleuchtet, dass für den Anbau keine bilanzierungsfähigen Energiekosten entstehen. Besser noch der Baum hilft dabei vor Ort CO2 in Form von Holz zu speichern. Ebenso bereitet er Insekten wie bspw. verschiedenen Bienenarten den Tisch und hilft dabei die Biodiversität unserer Kulturlandschaften zu erhalten. Auch ist das Obst der Streuobstwiese um die Ecke wohl in den meisten Fällen weitestgehend Pestizidfrei, hat also Bioqualität.
Daher jetzt die Apfelsaison ausnutzen, saisonal und regional denken und handeln und somit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Klimaschutztipp für Fortgeschrittene: Quasi vollkommen „CO2-neutral“ sind die Äpfel, wenn sie den Weg von der Wiese in die Küche mit dem Fahrrad oder zu Fuß finden.