Ein Rückblick und ein Ausblick
Bürgermeister Helmut Harth über Herausforderungen und Schwerpunktsetzung in der Gemeindeverwaltung
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
ich hoffe, sie haben auch die ruhigeren Winterabende und den Jahreswechsel genutzt zum Zurückblicken, zum Orientieren und zum Planen der Zukunftsgestaltung.
Mir ist hierbei unter anderem aufgefallen, dass ich bereits ein Drittel meiner Amtszeit absolviert habe und es ist erschreckend, wie schnell die Zeit und damit die eigene Lebenszeit vergeht. Eine kurze Recherche in meinem Wahlprogramm aus 2019, mein heutiges Handlungsprogramm, erfreute mich jedoch auch, denn wir haben bereits über die Hälfte der dort beschriebenen Ziele erreicht. Der Weg bis hierhin war sehr anstrengend und manchmal auch sperrig, aber ich habe nach wie vor eine klare Vorstellung, wie Losheim 2030 aussehen kann und wofür es sich zu kämpfen lohnt.
Durch die Bewältigung der von außen hereinstürzenden zusätzlichen Herausforderungen (Pandemie, Aufnahme geflüchteter Menschen, Klimawandel, Ressourcenknappheit etc.), die uns wohl alle künftig auch weiter beanspruchen werden, verlangsamen sich dabei leider einige Entwicklungen und verändern auch unsere Gesellschaft. Wir sind aber als Gemeinschaft auf einem positiven Weg und das Gute dabei ist, dass jede Krisen- und Gefahrenerfahrung uns resilienter macht.
Ein wichtiges Etappenziel, nämlich die Transformation der Gemeindeverwaltung hin zu einem modernen Bürgerdienstleistungszentrum und attraktiven Arbeitgeber ist erfolgreich abgeschlossen. Neben der technischen Ausstattung und diversen Modernisierungen ist hier u.a. die professionelle Aufstellung der Mitarbeiterschaft zu nennen, ebenso die organisatorische Neuausrichtung in sechs Fachbereiche, zwei Stabsstellen und zwei Eigenbetriebe. In allen Arbeitsbereichen sind Vertretungsregelungen implementiert und die Betriebsabläufe sind optimiert. Datenschutz, Brandschutz, Katastrophenschutz, Gesundheitsprävention, Digitalisierung u.v.a. sind auf den Weg gebracht. Die besonders bedeutsamen Aufgaben unserer Gemeinde, nämlich die Zukunft unserer Kinder und die unserer Natur, hier insbesondere unseres Waldes, sind im Organigramm hervorgehoben als Stabsstellen. Damit erinnern sie mich im Alltag immer daran, dass diese beiden Aufgaben unsere Zukunftsfähigkeiten prägen werden und ich immer ein achtsames Auge gerade auch auf meine Herzensthemen richten muss.
Mit dem kürzlich beschlossenen Jahreshaushalt und den Wirtschaftsplänen der Eigenbetriebe bringt unsere leistungsstarke Gemeinde insgesamt rund 45 Mio. € im Jahr 2023 in den Wirtschaftskreislauf ein. Hierbei kommen rund 14 Mio. € als direkte Investitionen vor allem heimischen Betrieben zugute.
Dies sichert nicht nur Arbeitsplätze, sondern macht unsere Infrastruktur fit für die Zukunft. Der große Sanierungsstau und die neuen Bedarfe stellen uns vor riesige Herausforderungen, weshalb es unerlässlich ist, an allen Stellen um Förderzuschüsse zu bitten, denn alleine kann unsere Gemeinde diese Maßnahmen finanziell nicht stemmen. Es stehen neben umfangreichen/vielfältigen Sanierungen in allen Ortsteilen an unseren 80 Gebäuden, an unseren Straßen, Plätzen, Kanälen etc. zusätzliche Neubauten für eine Schule, zwei Kitas, zwei Feuerwehrhäuser und diverse Dorferneuerungsmaßnahmen an. Gleichzeitig sind wir dabei, unsere Verschuldung abzubauen, um auch weiterhin selbständig handlungsfähig zu bleiben. Losheim am See hat auch wichtige Weichen für die Zukunft gestellt für eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung mit Wertschöpfungsketten in der Region, für Energieeinsparungen, für die Wirtschafts- und Tourismusentwicklung und für eine positive Dorfentwicklung in allen zwölf Dörfern. Es gibt quasi keine Leerstände mehr in unseren Dörfern und in dem Zusammenhang darf ich besonders die Leistung aller privaten Investoren, Betrieben und Unternehmen betonen, die mit viel Kapital, Initiative und Mut Losheim am See zu einem kleinen florierenden Wirtschaftszentrum im Hochwaldraum entwickelt haben und weiter ausbauen.
Eine ganz besondere Anerkennung gilt natürlich unseren vielen Ehrenamtlern in den Hilfs- und Rettungsdiensten in unserer Gemeinde sowie in den rund 240 kultur- und sporttreibenden Vereinen. Die hier engagierten Aktiven sind der Kitt, der unsere Gemeinschaft zusammenhält; ihr Einsatz ist nicht hoch genug anzuerkennen.
Allein schon die Anzahl der Mitglieder und der Aktiven veranschaulicht das besondere Alleinstellungsmerkmal unserer liebenswerten Heimatgemeinde. In eigener Sache sei mir hier jedoch der Hinweis gestattet, dass ich leider nicht persönlich bei vielen Jubiläen und besonderen Veranstaltungen bzw. Ereignissen anwesend sein kann. Ich bitte hier um Verständnis, da ich neben Terminkollisionen jede Woche überdurchschnittlich viele Stunden arbeite, selbst eine Familie mit fünf Kindern, zwei Enkeln und fünf Geschwistern habe, eine glückliche Ehe weiterhin führen möchte und einen großen, herzlichen Freundeskreis bewahren will, selbst Mitglied in zwölf Vereinen bin und ab und zu kleine Auszeiten für meine Hobbys und meine Gesundheit benötige. Das dies rein gar nichts mit einer geringeren Wertschätzung Ihrer berechtigten Anliegen bzw. Anlasse zu tun hat, kann ich alleine schon mit dem Umstand ausräumen, dass bis heute jede Bürgerin, jeder Bürger, jede Firma und jeder Verein bei mir einen Termin, ein offenes Ohr bzw. ein Antwortschreiben erhalten hat. In allen berechtigten Fällen haben wir versucht, eine Lösung unter Wahrung der Grundsätze einer Gleichbehandlung zu erarbeiten. Dies wird auch so bleiben.
Bei aller Alltagsbewältigung dürfen wir als Gemeinde aber auch nicht den Blick in die Welt vergessen. Es ist gut, dass wir so viele schutzsuchende Menschen sozialverträglich in unsere Gemeinde aufgenommen haben, dass wir internationale Partnerschaften betreiben, dass wir Fair Trade-Prozesse unterstützen und uns unserer Verantwortung für den Klimaschutz und für die Erhaltung der biologischen Vielfalt bewusst sind.
Dies alles kann nur gelingen, in einer ständigen und engagierten Netzwerkarbeit. In unserer schönen Gemeinde gelingt uns dieses Miteinander aus Ratsmitgliedern, Ortsvorstehern, Verwaltung, Personalvertretung, Ehrenamt und Wirtschaft recht gut und auf die Ergebnisse können wir alle gemeinsam gerne auch etwas stolz sein.
Ich selbst und mein Verwaltungsteam sind jedenfalls auch für 2023 hoch motiviert und frohen Mutes und so wünsche ich uns allen gemeinsam ein erfolgreiches und glückliches neues Jahr in Achtsamkeit und Gesundheit.