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Amtliches Bekanntmachungsblatt der Gemeinde Losheim am See
Ausgabe 6/2024
Ökotipp
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Ökotipp

Auf die Plätze fertig – tot!

Beginn der Krötenwanderung

Auch der Winter 2023/24 war eher mild und der Boden war nicht tief gefroren. Die ersten Erdkröten sind bereits aus ihrem Winterschlaf erwacht. Mit den ersten richtig milden und feuchten Nächten ist damit zu rechnen dass Kröten, Frösche und Molche wie jedes Jahr in Massen zu ihren angestammten Laichgewässern wandern. Dort wo wir Menschen Straßen quer zu ihren Wanderungswegen gebaut haben, werden viele von ihnen überfahren.

Besonders häufig trifft es Erdkröten. Sie leben während des Sommerhalbjahres im Wald, in Hecken und in naturnahen Gärten und erfüllen unter anderem als Schneckenvertilger eine sehr wichtige Funktion in den jeweiligen Ökosystemen. Sie überwintern häufig in Kompost- und Reisighaufen sowie unter Laub und unter Baumstümpfen in den Wäldern. Nur im Frühjahr treibt es sie zu ihren Laichgewässern in den feuchten Tallagen um sich fortzupflanzen. Nach dem regenreichen Winter werden sie in diesem Jahr gute Laichbedingungen vorfinden wenn sie es bis dorthin schaffen. Bei der Krötenwanderung wird besonders deutlich, wie Straßen und Autoverkehr die Lebensräume von Lebewesen zerschneiden und zerstören.

Folgende Straßenabschnitte in der Gemeinde Losheim am See kreuzen die angestammten Wanderungswege von Kröten und anderen Amphibien.

  • die Verbindungsstraße von Losheim nach Waldhölzbach, in Höhe des Losheimer Weihers
  • die B268 in Höhe des Stausees
  • die Straße von Rissenthal in Richtung Hargarten, ab Ortsausgang Rissenthal
  • die Straße von Bachem nach Hausbach, in Höhe des Ortseingangs Hausbach

In milden und regnerischen Frühlingsnächten sind aber auch auf anderen Straßen, auch in den Ortslagen Kröten unterwegs. So auch auf dem eigentlich gesperrten Feldweg zwischen Niederlosheim und der Dellborner Mühle. Ein Teil der Straßenabschnitte wird auch in der Gemeinde Losheim am See mit Krötenzäunen versehen um die Tiere zu fangen und über die Straße tragen zu können. Mitarbeiter der Gemeinde, Naturschutzbeauftragte, Freiwillige in den Ortsteilen und Helfer von BUND und NABU tragen durch ihre Arbeit und ihr Engagement dazu bei, die schlimmsten Schäden zu verhindern. Dadurch werden seit über 30 Jahre jährlich zwischen 1000 und 2000 Kröten, Frösche und Molche gerettet. Aber trotz Fangzäunen und Überwachung der Straßenabschnitte werden nach wie vor Tiere getötet, weil die Strecken nicht komplett überwacht und nicht komplett mit Fangzäunen versehen werden können. Neben dem direkten Tod durch Überfahren mit Autoreifen sterben auch Tiere durch den Strömungsdruck den zu schnelle Fahrzeuge auf ihrer Unterseite erzeugen. Deshalb macht es Sinn langsam zu fahren.

Sie sollten als Autofahrer bei erkennbarer Wanderung darauf Rücksicht nehmen und die betroffenen Straßenabschnitte mit sehr stark gedrosselter Geschwindigkeit durchfahren. Nehmen Sie dabei auch Rücksicht auf Helfer, die Krötenzäune aufbauen und die Kröten über die Straße tragen. Das gilt vor allem in den Morgen- und Abendstunden.

Zur Betreuung der Zäune werden auch in diesem Jahr freiwillige Helfer gesucht. Interessenten können sich unter 609-149 oder unter der Email tkreutz@losheim.de melden.