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Nachrichtenblatt VG Maikammer
Ausgabe 14/2024
Amtlicher Teil
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Vorstellung des Projektes „Tagespflege“ in der Einwohnerversammlung der Ortsgemeinde Maikammer

Ortsbürgermeister Karl Schäfer und Bürgermeisterin Gabriele Flach konnten in der Einwohnerversammlung der Ortsgemeinde Maikammer und Teileinwohnerversammlung der Verbandsgemeinde 75 Bürgerinnen und Bürger begrüßen. Zentrales Thema war die Einrichtung einer Tagespflege mit 20 Pflegeplätzen in der Ortsgemeinde. Für die Umsetzung dieses Projektes konnte Ortsbürgermeister Schäfer das Gemeinnützige Siedlungswerk Speyer und die Ökumenische Sozialstation Neustadt gewinnen. Der Geschäftsführer des Siedlungswerks, Christian Rohatyn stellte die Planung der Tagespflegeeinrichtung vor. Der Raumbedarf für die Tagespflege soll in den Serviceräumen der Wohnanlage des Siedlungswerks am Frantzplatz, unter Einbeziehung einer Wohnung, geschaffen werden. Eine Außenanlage mit abgegrenzter Grünanlage für die Besucher soll angeschlossen werden. Nach Vorliegen der Baugenehmigung für die 315 qm große Tagespflege soll mit dem Bau begonnen und dieser voraussichtlich im II. Quartal 2025 fertiggestellt werden.

Die Geschäftsführerin der Ökumenischen Sozialstation, Natalja Arndt und die Pflegedienstleiterin, Anne-Maria Gadinger, stellten das Konzept der Tagespflege ausführlich vor. Die Tagespflege wird auch Bürgerinnen und Bürger aus dem Einzugsbereich der Sozialstation offenstehen. Vor der Eröffnung der Einrichtung soll nochmals eine Informationsveranstaltung der Ökumenischen Sozialstation zu dem finalen Konzept durchgeführt werden. Auch können sich interessierte Bürger jederzeit über Details bei der Sozialstation informieren.

Geschäftsführer Rohatyn und Frau Arndt hoben die offenen und konstruktiven Gespräche mit der Ortsgemeinde Maikammer hervor, nachdem diese mit dem Wunsch der Einrichtung der Tagespflege auf das Siedlungswerk und die Sozialstation zugekommen ist. Man habe sich nach zwei Gesprächen auf eine gemeinsame Zusammenarbeit geeinigt und freue sich auf die Umsetzung des Projektes.

Ortsbürgermeister Schäfer ging in seinen Ausführungen auf die ärztliche Versorgung und die Pflegesituation in der Ortsgemeinde ein. Danach sei die hausärztliche Versorgung und die Versorgung des fachärztlichen Bereichs in der Ortsgemeinde Maikammer als gut zu bezeichnen. Eine Vollzeitpflege ist mit dem Pflegeheim „St. Pirmin“ der Stiftung Liebenau gesichert. Optimiert werden kann dieser Bereich durch die Einrichtung der„Tagespflege“ in unserer Ortsgemeinde. Die Menschen werden älter und dadurch wird auch die Zahl der pflegebedürftigen Menschen steigen. Die Tagespflege ergänzt und unterstützt die häusliche Pflege. Die Tagespflege erhält ihre Bedeutung in der pflegerischen Versorgung vor allem durch zwei Hauptwirkungen:

Zum einen entlastet sie die pflegenden Angehörigen, die während der Zeit, in der der Pflegebedürftige in der Tagespflege versorgt wird, anderen Tätigkeiten nachgehen oder sich einfach von der Pflege erholen und neue Kraft sammeln können. Die Tagespflege ermöglicht so vielfach auch die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege.

Zum anderen bietet die Tagespflege den Pflegebedürftigen die Möglichkeit, die Grenzen der häuslichen Pflegeumgebung zu überwinden und Kontakte zu anderen Pflegebedürftigen sowie Pflege- und Betreuungskräften zu knüpfen. So ist es häufig möglich, dass sie weiterhin - oder wieder - am Leben in der Gemeinschaft teilnehmen können. Tagespflege entwickelt sich immer mehr zu einem Bindeglied zwischen ambulanter und vollstationärer Pflege und trägt wesentlich dazu bei, dass Pflegebedürftige länger in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung verbleiben können.

Schäfer dankte dem Gemeinnützigen Siedlungswerk Speyer, welches seit den 70iger Jahren Projekte in der Ortsgemeinde hat und der Ökumenischen Sozialstation Neustadt für ihr Engagement zur Realisierung dieses wichtigen Projektes. Natürlich freue er sich auch darüber, dass durch die bauliche Umsetzung durch das Siedlungswerk der Ortsgemeinde ein nicht unerheblicher 7-stelliger Betrag erspart wird, welcher für andere Projekte zur Verfügung steht.

Im weiteren Verlauf stellte Ortsbürgermeister Schäfer die wichtigsten Investitionen des Haushalts 2024 vor, so die Erweiterung der kommunalen KITA, die Sanierung des Kunstrasenplatzes und DFB-Minispielfeldes mit einem neuen Kunstrasenbelag und den Umbau des Boltzplatzes zu einem Multifunktionalen Spielplatz für Ballspiele aller Art. Die Finanzsituation der Ortsgemeinde sei solide. Gebührenerhöhungen werde es im Haushaltsjahr 2024 nicht geben. Bei einem Vergleich des aktuellen Schuldenstandes mit den liquiden Mitteln der Ortsgemeinde darf man erfreut feststellen, dass die Ortsgemeinde, trotz der Umsetzung wichtiger Infrastrukturmaßnahmen in den letzten Jahren, eigentlich schuldenfrei ist und dennoch eine gute Rücklage habe. Die Restdarlehen mit einem günstigen Zinssatz und einer langfristigen Laufzeit werde man natürlich nicht vorher ablösen, da dies unwirtschaftlich wäre. Dass die gute Finanzsituation der Ortsgemeinde sehr wichtig ist, zeigt der Zuschussbedarf für den Betrieb der gemeindlichen Einrichtungen von jährlich rd. 1,9 Mio. Euro.

Abschließend teilte Schäfer mit, dass die Deutsche Glasfaser mit dem Glasfaserausbau in der Ortsgemeinde nach Ostern beginnen will. Die Ortsgemeinde wird der ausführenden Tiefbaufirma immer nur einen Bauabschnitt freigeben, wenn die Arbeiten ordnungsgemäß abgewickelt worden sind. Begonnen wird im Leimenweg, der Wiesenstraße, Johannes-Damm-Straße, Frantzplatz, Marktstraße, Poststraße bis Ortsausgang der Weinstraße Nord.

Bürgermeisterin Gabriele Flach nutze die Möglichkeit, zu Beginn der Teileinwohnerversammlung auf die unterschiedlichen Zuständigkeiten und Aufgaben von Ortsgemeinden und Verbandsgemeinde einzugehen. Im Anschluss stellte sie den Sachstand bei einigen aktuellen Projekten der Verbandsgemeinde vor. Wie auch schon in der Vergangenheit sind Schwerpunkte in 2024 insbesondere die Grundschulen, die Angebotsausweitung der Gemeindeschwester plus, die Realisierung der Ziele aus der Nachhaltigkeitsstrategie, die Verbesserung der Gewässerstruktur, die Umsetzung von Maßnahmen aus dem Starkregenkonzept und die Ertüchtigung der Feuerwehr. Ferner laufen derzeit Vorbereitungen, dass Rentenanträge von Bürgerinnen und Bürgern künftig digital gestellt werden können. Eine Daueraufgabe ist und bleibt es, weitere Möglichkeiten der interkommunalen Zusammenarbeit auszuloten. Jüngste Beispiele dafür sind die 2023 gegründete gemeinsamen Vergabestelle mit den Verbandsgemeinden Annweiler, Edenkoben und Hauenstein, eine verstärkte Zusammenarbeit mit der Stadt Neustadt bei den Schulen und den Feuerwehren sowie die Gründung einer Leader Region gemeinsam mit der Verbandsgemeinde Edenkoben sowie einigen Kommunen aus dem Landkreis Germersheim, mit welcher ein Anspruch auf EU-Fördergelder für die öffentliche Hand, aber auch Private einhergeht. Die Umsetzung der Sanierung des Rathauses ist erst ab dem Jahr 2025 geplant. Abschließend stellte Gabriele Flach die wichtigsten Investitionen sowie Kennzahlen des Haushaltes 2024 vor.

Text und Bild: Ortsgemeinde Maikammer