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Nachrichtenblatt VG Maikammer
Ausgabe 40/2022
Amtlicher Teil
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Energieeinsparmaßnahmen in der Ortsgemeinde Maikammer

Die Folgen der Ukrainekrise, die steigenden Preise für Strom und Gas und die Sorge, dass das Gas ganz ausgeht, treiben Städte und Kommunen derzeit um.

Das Thema Energieeinsparungen und Klimaschutz ist Bestandteil des Leitbildes unserer Cittaslowgemeinde und beschäftigt unsere OG seit vielen Jahren.

Wie ist die Lage in unserer OG Maikammer? Welche Maßnahmen hat die OG in der Vergangenheit zur Energieeinsparung getroffen? Welche weiteren Maßnahmen sind denkbar?

1. Gasverbrauch/Reduzierung:

- Im Jahr 2011 hat die Bioenergie GmbH das Holzhackschnitzelheizwerk bei der Kalmithalle in Betrieb genommen. An das Nahwärmenetz sind das Kalmitbad, alle öffentlichen Gebäude der Orts- und Verbandsgemeinde, das Pflegeheim St.Pirmin, die Wohnanlage der Lebensräume für Jung und Alt, die Wohnstätte des Pfalzklinikums, die Realschule Plus, der Wasgaumarkt und einige private Haushalte angeschlossen. Dadurch werden jährlich rd. 2,2 Mio Kilowattstunden Gas eingespart.

- Das Neubaugebiet „Eulbusch III“ wurde mit einem KaltenNahwärmenetz erschlossen. Auf eine Erschließung mit Gas wurde gänzlich verzichtet.

2. Stromverbrauch/Reduzierung:

- Bereits im Jahre 2011 wurde ein großer Teil der Straßenbeleuchtung in der Ortsgemeinde auf LED mit Fördermitteln des Bundes umgestellt. Dadurch konnten rd. 90.000 Kilowattstunden Stromverbrauch eingespart werden.

- 2016 wurde die Beleuchtung der Kalmithalle auf LED umgerüstet. Dadurch konnten 50 % der Stromkosten eingespart werden.

- 2018 wurde die Beleuchtung des Bürgerhauses auf LED umgerüstet.

- 2011 wurde auf der Kalmithalle die Photovoltaikanlage installiert. Mit dieser produzieren wir jährlich ca. 170.000 Kilowattstunden Strom.

- Mit dem 2021 beschlossenen Beleuchtungskonzept, erstellt durch das Büro STEP-Consult, Maikammer, welches derzeit in der Umsetzung ist, werden weitere Leuchten in der OG auf LED umgerüstet. Die damit verbundene Energieeinsparung beträgt rd. 28.700 kWh/a. Dies ist eine Einsparung von rd. 66 % gegenüber der Situation vor der Umrüstung der Leuchten.

3. Denkbare weitere Einsparungen:

- Die Umrüstung der Straßenbeleuchtung des Wirtschaftsweges im Kropsbachtal bis zur Gemarkungsgrenze St.Martin ist Teil der jetzt beschlossenen Auftragsvergabe. Die neuen Leuchten sollen auf 10 % der Leistung programmiert werden.

- Die Steuerung der Beleuchtung des Kapellenwegs in Alsterweiler, welche mit LED-Leuchten ausgestattet ist, soll mit den Pfalzwerken abgestimmt werden.

- Auf die Illumination der Kirche soll bis zur Umrüstung der Strahler auf Energie sparende Leuchtmittel verzichtet werden.

4. Abschaltung Straßenbeleuchtung und Weihnachtsbeleuchtung:

a) Straßenbeleuchtung

- Auf eine Abschaltung der Straßenbeleuchtung von 24.00 - 6.00 Uhr, wie in einzelnen Kommunen geplant, wird unsere Ortsgemeinde verzichten. Unsere OG hat eine Verkehrssicherungspflicht und eine Verantwortung für die Sicherheit ihrer Bürgerinnen und Bürger und ihrer Gäste. Unsere Gemeinde wird durch einige Fußwege durchzogen, die stark frequentiert sind. Es ist nicht zumutbar, dass diese nachts unbeleuchtet bleiben. Das Gefahrenpotenzial, welches dadurch aus verschiedensten Gründen entstehen würde, ist nicht zu verantworten. Wir können auch nicht auf Barrierefreiheit setzen und dann Gefahrenstellen schaffen. Gerade in der Mobilität beeinträchtigte Bürger benötigen ausreichend beleuchtete Geh- und Fußwege. Unsere Straßenbeleuchtung ist weitestgehend, wie ausgeführt, auf eine intelligente LED-Beleuchtung umgestellt und mit einer Halbnachtschaltung (Reduzierung von 22.30-6.00 Uhr) programmiert. Dadurch werden deutliche Energieeinsparungen erzielt.

b) Weihnachtsbeleuchtung

Die Weihnachtsbeleuchtung in unserer Ortsgemeinde beschränkt sich derzeit auf die Installation von Weihnachtsbäumen. Die Installation von Steckdosen an den Straßenlaternen im Ortszentrum zur Anbringung von Weihnachtssternen kann erst im kommenden Jahr durchgeführt werden.

Zu Weihnachten gehört in unserem Kulturkreis eine Weihnachtsbeleuchtung. Diese ist auch ein Stück Lebensqualität für unsere Bürger. Ebenso ist eine solche auch für unsere Geschäfte im Ortszentrum wichtig. Unsere Bürger mussten gerade in den letzten beiden Jahren durch die Coronakrise auf einiges verzichten. Daher werden wir auf die Weihnachtsbeleuchtung nicht verzichten.

Ein Weihnachtsbaum mit 90 LED-Birnen und einer Leistung von 0,3 Watt pro Birne verbraucht an 50 Tagen bei 6 Std. Brenndauer gerade einmal 8,1 kwh. Bei einer angenommenen Energiekostensteigerung entstehen dafür rd. 3 Euro. Wie im vergangenen Jahr wird ein Weihnachtsbaum an der Alsterweilerer Kapelle, der kath. Kirche und am Marktplatz installiert. Mittels Zeitschaltuhr soll darüber hinaus die Brenndauer von 16.00 bis 22.00 Uhr beschränkt werden.

Karl Schäfer
Ortsbürgermeister