Seit rund 20 Jahren betreibt die Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH gemeinsam mit den regionalen und örtlichen Akteuren den Digitalen Wissensschatz Rheinland-Pfalz mit den zugrundeliegenden Quellsystemen Deskline® und Outdooractive. Seit einigen Monaten ist zudem der DataHub RLP in Betrieb, welcher die unterschiedlichen Daten aus den verschiedenen Quellsystemen in einer offenen Datenbank bündelt.
Doch wie können diese Daten in Wert gesetzt, wie genutzt werden?
Im DataHub werden Datensätze miteinander verknüpft, kuratiert und dann über eine offene JSON-API sowie über Widgets ausgegeben. Wichtig hierbei: die Daten können frei kuratiert, d.h. zusammengestellt und auch über Orts-, Stützpunkt- oder Regionsgrenzen hinweg genutzt werden.
Die gerade neu eröffnete Tourist-Information in der pfälzischen Gemeinde Maikammer ist eines der ersten größeren Projekte, die diese Datenschnittstelle nutzt, um die eigenen Daten sowie die der benachbarten Kommunen der Pfalz in vielfältiger Weise auf Infoterminals und großen Bildschirmen auszuspielen.
Der Weg der Daten kann hierbei wie folgt beschrieben werden:
In der neuen Tourist-Information Maikammer wurden dementsprechend die vor Ort eingepflegten Daten vom Datenmanagement der RPT –in enger Absprache mit den Kolleginnen und Kollegen der Tourist-Information sowie des technischen Dienstleisters Neusta Destination.One – im DataHub in passenden Sammlungen zusammengeführt und per API bereitgestellt. Grundsätzlich kann jeder, der sich im DataHub registriert, selbst Datensatzsammlungen anlegen, die RPT gibt diese dann auf Anfrage für die gewünschten Nutzer für ihre Schnittstelle frei.
Die nach Absprache bereitgestellten Daten hat der Dienstleister der Tourist-Information Maikammer über die JSON-API-Schnittstelle abgeholt, in die eigene Software eingebunden und von dort auf den Infoscreens in der Tourist-Information ausgespielt. Außerdem fließen die Inhalte direkt in eine webbasierte PWA; so kann der Reisegast sich lückenlos sowohl zuhause im Web als auch in der Tourist-Information anhand derselben Datensätze informieren. Und auch eine “Mitnahme” der Daten vom Infoscreen in der Tourist-Information auf das eigene Smartphone für unterwegs ist mittels QR-Code möglich.
An allen Phasen der Customer Journey, von der Inspiration über die Information bis zur Reise selbst, bekommt der Reisegast also dieselben Datensätze ausgespielt – ganz egal, ob er sich lieber in der Tourist-Information vor Ort oder digital mit dem Smartphone mit den passenden Tipps zu Veranstaltungen, POIs oder Unterkünften versorgen will.
Die Tourist-Information Maikammer ist somit ein gutes Beispiel dafür, wie dienlich eine konsequent durchgängige Digitalisierung von Informationen sein kann. Hätten die Daten nicht bereits gut gepflegt vorgelegen, wäre eine Umsetzung des neuen Tourist-Information-Konzeptes so nicht möglich gewesen.
Neben den offensichtlichen Vorteilen für den Gast war die konsequente Nutzung vorhandener Datenschnittstellen dabei auch einer von vielen Bausteinen, die das Gesamtprojekt auch hinsichtlich nutzbarer Fördergeldtöpfe überhaupt erst ermöglicht hat. Von Beginn an, schon vor Ausschreibung der digitalen Leistungen für die Tourist-Information, wurden mögliche Wege der Datennutzung zwischen der Tourist-Information und der RPT fortlaufend abgestimmt, in der Ausschreibung festgeschrieben und dann auch vom gewählten Dienstleister umgesetzt. Die Umsetzung vor Ort ist nunmehr ein sehr gutes Beispiel, das die digitale Technik eine Tourist-Information nicht ersetzen wird, sondern deren Leistungsfähigkeit vorbildlich ergänzt und den Service für den Gast auf eine neue Stufe stellt.
Text: Martin Weier,
Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH • Datenmanager
Bild: Touristinformation Maikammer