Am Sonntagabend, 5. Januar, fand unter der Leitung von Timo Uhrig in der katholischen Pfarrkirche St. Mauritius in Ormesheim, ein festlichen Neujahrskonzert des St. Ingberter Leibnizchores, zum Abschluss der Weihnachtszeit statt. Das Konzert war bis auf den letzten Sitzplatz ausverkauft und ein musikalischer Hochgenuss auf hohem Niveau.
Auf dem Programm stand mit Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium eines der schönsten und beliebtesten Meisterwerke der Weihnachtsmusik. Das Konzert wurde vom Leibnizchor, einem Orchester und den vier hervorragenden Solisten Elisa Saliha Wehrle (Sopran), Katharina Reimann (Alt), Jean Philipp Chey (Tenor) und Sabastian Groß (Bass), unter der souveränen Leitung des Ormesheimer Kirchenmusikers Timo Uhrig aufgeführt.
Das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach verströmte auch in der Interpretation des Leibnizchores, der von Timo Uhrig ein weiteres Mal glänzend vorbereitet worden war, von Beginn an Jubel und Freude. Für viele Zuhörer ist dieses Oratorium ohnehin jedes Jahr fest mit dem Weihnachten verbunden.
"Jauch-zet, Froh-lo-cket!" - dieser Ausruf des St. Ingberter Chores, war das Startsignal für überaus festliche Stimmung in dem Ormesheimer Gotteshaus. Der Ruf erklang gleich zu Beginn des weltbekannten Weihnachtsoratoriums und bündelte die Vorfreude auf die Geburt des Christkinds in einer prägnanten musikalischen Geste. Einer Geste, deren tänzerischer Schwung schon die Einleitung des aus vielen fantastischen Musikern bestehenden und eigens für diesen Abend von Timo Uhrig zusammengestellten Orchesters grundierte.
Schon vor fast 300 Jahren, am 25. Dezember 1734, hatte das Stück seine Uraufführung mit dem Thomanerchor in der Leipziger Nikolaikirche seine Premiere erlebt. Bach hat seine Musik für einen Gottesdienst geschrieben.
Das "Oratorium zur Heiligen Weihnacht" besteht eigentlich insgesamt aus sechs Kantaten von jeweils etwa einer halben Stunde Dauer. Jede Kantate gehört zu einem der sechs christlichen Festtage zwischen dem ersten Weihnachtstag am 25. Dezember und dem Dreikönigstag am 6. Januar. In Ormesheim wurden nur die drei ersten Kantaten der drei Weihnachtsfeiertage gespielt.
Der bekannte Kirchenmusiker Johann Sebastian Bach wurde 1685 in Eisenach geboren. In seiner Hauptschaffenszeit war er Thomas-Kantor in Leipzig. Wie im 18. Jahrhundert üblich, hatte Bach sein groß angelegtes Werk nicht komplett neu komponiert, sondern früher entstandene Stücke recycelt - etwa indem er sie mit einem anderen Text versieht.
Knapp ein Drittel der Nummern aus dem in Ormesheim zu Gehör gebrachten Weihnachtsoratorium stammt ursprünglich aus anderen Zusammenhängen. Darunter auch der so beliebte Chor aus der ersten Kantate, den Bach zuvor schon mit dem Titel "Tönet, ihr Pauken! Erschallet Trompeten!" in einer Glückwunsch-Kantate zum Geburtstag von Maria Josepha, Kurfürstin von Sachsen, verwendet hatte.
Das Geniale daran: Bachs Musik wirkte auch am Sonntag keine Sekunde lang wie zweitverwertet. Alle in dem Konzert gespielten Melodien passten perfekt zu den Affekten und Bildern der Weihnachtszeit.
Die von Timo Uhrig meisterhaft arrangierte Musik fand stets den richtigen Ton und begeisterte am Sonntag sowohl die Zuhörer in der Ormesheimer Kirche als auch die zahlreichen Sängerinnen und Sänger des Chores, gleichermaßen.
Am Ende wurde das am Sonntag aufgeführte Weihnachtsoratorium von Bach, welches das mit Abstand meist aufgeführte Klassik- Werk der Advents- und Weihnachtszeit in Deutschland ist, von einem begeisterten Publikum mit lang anhaltendem Beifall und Standing Ovations gefeiert.
Da wünscht man sich gerne mehr davon. Freuen wir uns jetzt schon auf das nächste Konzert des Leibnizchores in Ormesheim!