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mein Mandelbachtal
Ausgabe 16/2024
mein Ormesheim
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Verein für Heimatkunde Ormesheim

Ormesheimer Mädels: (v-re) Maria Niederländer, geb. Bachmann, Irmgard Rohe, geb. Müller, Roswitha Seyfart, Gertrud Danzer, geb. Bourgett, Christel Escher, geb. Hoffmann, Pirrung Rosel (Assweiler)

Aus dem Leben von Josef Bourgett (4)

Was in der Folgezeit passierte, ist gar nicht genau anzugeben. Man kann diese Zeit nur als schrecklich bezeichnen. Unsere Abteilung kam an dem Brückenkopf Nikropol zum Einsatz. Ein Fluss, der überquert werden musste, verhinderte den Transport und tausende von Fahrzeugen und Geschützen blieben im Brückenkopf zurück. Es war ein unglaubliches Durcheinander und man wusste oft nicht mehr, was hinten und vorne ist. Die meisten Leute unserer Einheit kamen barfuß daher, weil sie im Schlamm stecken geblieben waren. Am Bug vom Schwarzen Meer, als die Russen wieder angriffen, wurden unsere Artilleristen als Infanterie eingesetzt. In unserer Nähe lag eine Ausbildungsdivision, das waren lauter junge Soldaten, die noch nie einen Schuss abgegeben hatten. Weil die Einheit motorisiert wurde, war es meine Aufgabe, die Sache zu übernehmen. Die Kameraden, die zum Infanterieeinsatz bestimmt waren, wurden etwas später beladen und kamen nach Polen zurück, um neu aufgestellt zu werden. Die Feldausbildungsdivision, zu der ich gehörte, wurde bis nach Rumänien zurückgeschlagen. Die meisten der Division waren gefallen. Vom Korps wurde ich nach meiner Bitte nach Polen zurückbeordert und habe es fertiggebracht, eine Menge Leute, die mich gebeten haben, sie dorthin mitzunehmen. Wochenlang haben wir dann in Polen gelegen, bis wir neu aufgestellt wurden. Wir erhielten nicht mehr die schweren Mörser, sondern 10,5 Langrohrgeschütze. Da wir motorisiert neu aufgestellt wurden, musste ich für Fahrzeuge sorgen, die ich weiß Gott überall herholte, aus Berlin z.B. oder Straßburg. Bei der Fahrt nach Straßburg nahm ich viele Fahrer aus der Pfalz mit. Weil die Fahrzeuge noch nicht fertig waren, konnte ich die Leute in Kurzurlaub schicken. Meine Frau konnte mich in Straßburg besuchen. Während die übrigen Fahrer mit den fertigen Wagen zur Einheit zurückgefahren sind konnte ich mit meiner Frau über Saarbrücken ein paar Tage Urlaub zu Hause machen, bevor ich mit dem Zug zurück zu den Kameraden fuhr. Ich war gerade einen Tag da, als die benötigten Lastwagen ankamen. Wir lagen ja noch in Polen. Kurz darauf ging der Angriff der Russen wieder los.

In eigener Sache:

Die Aufzeichnungen „Aus dem Leben von Josef Bourgett“ werden erst in zwei Wochen fortgesetzt, da sich der Berichterstatter in Urlaub befindet.

Info für den Kalender: Nächster Heimat- und Bilderabend ist am Mittwoch, 29. Mai 2024