Das Jahr 2025 markiert den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs, der am 8. Mai 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht offiziell beendet wurde.
Der Zweite Weltkrieg (1939–1945) hatte seine Wurzeln in der aggressiven Expansionspolitik des nationalsozialistischen Deutschlands unter Adolf Hitler. Nach der Machtübernahme 1933 wurde das Saarland, das seit 1920 unter Völkerbundverwaltung stand, 1935 nach einer Volksabstimmung wieder ins Deutsche Reich eingegliedert. Die NSDAP nutzte die Region als industrielles und militärisches Zentrum, insbesondere wegen der Kohle- und Stahlindustrie. Hitlers Angriff auf Polen am 1. September 1939 löste den Krieg aus, in den schrittweise die Großmächte Europas und später die USA gezogen wurden.
Der Kriegsverlauf im Saarland
Das Saarland war aufgrund seiner Grenznähe zu Frankreich und seiner Industrie von strategischer Bedeutung. Nach anfänglichen Erfolgen der Wehrmacht wendete sich das Blatt mit der alliierten Landung in der Normandie (Juni 1944). Ab Herbst 1944 rückten US-Truppen auf das Saarland vor. Die Region wurde zum Schauplatz heftiger Kämpfe, insbesondere während der "Saar-Offensive"(November 1944 – März 1945). Städte wie Saarbrücken, Neunkirchen und Homburg wurden durch Bombenangriffe stark zerstört.
Als im Frühjahr 1945 die letzten Granaten detonierten und der Donner alliierter Panzer durch die Täler der Blies hallte, endete für die Dörfer des heutigen Mandelbachtals ein Albtraum. Zwischen dem 13. und 17. März 1945 kam es hier an der Blies zu heftigen und verlustreichen Kämpfen, bevor amerikanische Truppen die Ortschaften einnahmen. Die Bilanz war verheerend: In Habkirchen, Bebelsheim und Wittersheim standen 70 bis 80 Prozent aller Häuser in Trümmern – zerstört durch Artilleriebeschuss, Sprengungen und Flammen.
Die letzten Kriegstage: Kampf um jedes Dorf
Als Teile der 3. US-Armee unter General Patton aus Richtung Osten vorrückten, leisteten versprengte deutsche Verbände, darunter Volkssturm und Hitlerjugend, verzweifelten Widerstand. Die Blies, einst ein idyllischer Grenzfluss, wurde zur Frontlinie. Die Alliierten setzten Brückenköpfe unter massivem Beschuss, während sich die deutsche Wehrmacht zurückzog – oft unter sinnloser Zerstörung von Straßen und Gebäuden.
Zeitzeugen berichten, wie Familien wochenlang in Kellern ausharrten, während draußen die Gefechte tobten. In Habkirchen, wo heute das Kulturlandschaftszentrum steht, brannten ganze Straßenzüge. In Bebelsheim lagen die Kirche und das Schulhaus in Schutt. Und in Wittersheim, wo heute Wanderwege durch sanfte Hügel führen, klafften tiefe Granattrichter in den Äckern.
Befreiung oder Untergang?
Die Ankunft der Amerikaner beendete die NS-Herrschaft, doch die Freude war gedämpft. Viele hatten Angehörige an der Front verloren, andere bangten um vermisste Söhne und Väter. Die Überlebenden standen vor einem Trümmerfeld: Kein Strom, keine intakten Brücken, kaum Nahrung. Französische Besatzungssoldaten lösten im Juli 1945 die Amerikaner ab – der Beginn einer jahrelangen Fremdverwaltung.
Aufbau gegen alle Widerstände
Was folgte, war eine Zeit des Improvisierens. Frauen und Alte räumten Schutt beiseite, während Flüchtlinge aus dem Osten in notdürftig reparierten Häusern Unterschlupf fanden. Die Landwirtschaft rettete viele vor dem Hunger, doch erst die Währungsreform 1948 und die langsame Rückkehr der Männer aus der Kriegsgefangenschaft brachten Hoffnung.
Erinnerung, die mahnt
Heute, 80 Jahre später, sind die Wunden des Krieges äußerlich verheilt. Doch Gedenksteine – wie jener in Bliesmengen-Bolchen oder das Ehrenmal in Habkirchen – erinnern an die Gefallenen und Zivilopfer. Diese Orte sollen uns lehren, wie kostbar Frieden ist.