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mein Mandelbachtal
Ausgabe 19/2024
mein Ormesheim
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Verein für Heimatkunde Ormesheim

Ormesheimer: (v-li) Hans + Helmut Niederländer, Hans Krämer, Walter Niederländer - Fronleichnam-Fest an der Kirche

Aus dem Leben von Josef Bourgett (5)

Unsere etwas ruhigere Phase war plötzlich vorbei. Soldaten unserer Kampfspitze wollten mit zwei Offizieren zurück zu meiner Instandsetzung und wurden dabei von Partisanen in einem Waldgebiet überfallen. Dabei ist einer der Offiziere und eine Menge anderer Soldaten gefallen, während der zweite Offizier gefangen wurde. Die Radioansage, dass die deutsche Armee waffenmäßig so stark sei wie die russische, wurde schnell widerlegt, als wir kurz darauf bei Berlin eingekesselt wurden.

Mit einer Königstigerabteilung den Kessel zu sprengen, wurde verworfen. In einem Waldgebiet bei Berlin kam der Rest der deutschen Wehrmacht zusammen. Mehrere deutsche Generäle diskutierten darüber, wie wir den Kessel durchstoßen sollten. Schließlich entschloss man sich, für eine bestimmte Stelle. Da kam der Befehl, sämtliche Fahrzeuge, außer Panzer und Kettenfahrzeuge, geräuschlos zu vernichten. Das wurde auch gemacht und wir sind dann nachts losgefahren. Unser Adjutant, der Korpsleiter M. aus Würzburg, war bei mir auf der Zugmaschine. Da waren immer 5 Mann und ich habe sonst immer vorne gesessen, aber zufällig saß ich in der zweiten Reihe, ganz außen rechts. Das war mein Glück, denn plötzlich, wir hatten gerade einen Panzergraben überfahren, kriegten wir einen Volltreffer durch die Maschine durch. In der ersten Reihe sind schon die Fetzen weggeflogen. Die Maschine hat gebrannt und immer noch wurde mit Leuchtspur auf uns geschossen. Im ersten Moment des Beschusses habe ich mich von der Maschine runterfallen lassen und lag somit im toten Winkel. Ich bin dann zurückgerobbt in den Panzergraben und habe gerufen. Zwei Frauen und zwei Männer sind noch zu mir gekrochen und oben die Maschine hat lichterloh gebrannt. Ich habe gedacht, da ist keiner mehr übriggeblieben!